Perioperatives Management - Nierentransplantation rechts - Allgemein- und Viszeralchirurgie
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Indikationen
- Chronische, progrediente oder terminale Niereninsuffizienz.
- Die Terminale Niereninsuffizienz wird mit einer Nierenersatztherapie wie CAPD, Hämodialyse oder der Nierentransplantation behandelt.
- Die präemptive Nierentransplantation stellt laut Statistik von Prof. Dr. Meier-Kriesche (Statistik wurde bei bei 22.000 durchgeführten Nierenlebendspende-Transplantationen in den USA erhoben) die beste Therapieoption für Nierenkranke dar.
Kontraindikationen
Die Kontraindikationen für Empfänger sind:
- Aktive Tuberkulose oder HIV
- Sepsis, aktive Hepatitis B und C,
- Globale Herzinsuffizienz oder Mehretagen-pAVK
- Aktiver Drogenabusus
- Fehlende Compliance
- Adipositas mit BMI > 35
Präoperative Diagnostik
- Immunologisches Screening (Blutgruppenbestimmung, HLA-Typisierung, Antikörpersuchtest)
- Komplette Checkliste (Laborchemisch etc.)
- Apparative Untersuchungen wie z.B EKG, Belastungs-EKG, Myocardszintigraphie, Koronarangiographie
- Bildgebende Diagnostik wie z.B. Gefäßdarstellung, Doppleruntersuchung, CT, MR-Angio
- Ausschluss maligner Erkrankung (z.B. im Gastrointestinalen Bereich durch Gastroskopie/ Koloskopie)
Spezielle Vorbereitung
- Diagnostik abhängig vom Alter des Empfängers
- Infekt-Fokussuche
- Bei Patienten mit erhöhten Parathormonwerten Durchführung von konservativen bzw. operativen Maßnahmen
Aufklärung
Chirurgische Aufklärung der Empfänger bei dem Vorstellungsgespräch im Transplantationszentrum und zusätzlich bei stationärer Aufnahme vor Transplantation.
Anästhesie
- Intubationsnarkose
- Schmerztherapie postoperativ
- Spezifische Schmerztherapie durch Schmerzdienst bei bekannten Allergien
Lagerung
OP – Setup
- Bei schlanken Patienten könnte man mittels automatischer Haltesysteme (Martin-Arm/Omnitract-System) auf den 2. Assistenten verzichten.
- Der Operateur steht auf der Seite, auf der das Organ eingepflanzt wird.
- Der erste Assistent gegenüber Operateur
- Instrumentierende OP- Pflegekraft links vom 1. Assistenten
Zusatzinstrumente, wie z.B. Sauger, elektrisches Messer oder bipolare Schere, sollen nach Rücksprache mit der instrumentierenden Pflegekraft und/ oder nach den Gewohnheiten des Operateurs eingesetzt werden.
Blasenfüllungs-System für intraoperative Blasenfüllung und Prüfen der Dichtigkeit der Harnleiter-/Blasen-Anastomose sollte auf der Seite des Assistenten aufgehängt werden, um den Zugang für das Pflegepersonal zu ermöglichen.Spezielle Instrumentarien und Haltesysteme
- Haltesysteme – Automatische Haken wie z.B. Martin-Armes oder Omnitract-System werden empfohlen, um die intraoperative Exposition des OP-Feldes zu optimieren
- Zusatzinstrumente, wie z.B. Sauger, elektrisches Messer oder bipolare Schere, sollen nach den Gewohnheiten des Operateurs
- Gefäßklemme – z.B. Satinsky-Klemme, Fogarty-Klemme bei stark arteriosklerotisch veränderten Gefäßen
- Titan-Clips
- Stanze
Postoperative Behandlung
Postoperative Analgesie:
bei Bedarf systemische Analgetika unter Berücksichtigung der potentiellen Nephrotoxizität; regelmäßige Laborkontrollen
Folgen Sie hier dem Link zu PROSPECT (Procedures Specific Postoperative Pain Management).
Folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen.Medizinische Nachbehandlung:
entsprechende Volumentherapie
Thromboseprophylaxe:
Heparin-Perfusor mit 20.000 i.E. 6 Std. post-operativ, oder der Operateur bestimmt den Zeitpunkt der Gabe bei Blutungsneigung. Folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE).Mobilisation:
am 1. post-OP-Tag
Krankengymnastik:
Krankengymnastik und Atemtherapie ab 1. post-OP-Tag bei optimaler Schmerztherapie
Kostaufbau:
abhängig von der Operationsdauer und der individuellen Narkoseverträglichkeit (Einlage einer Magensonde, falls notwendig bei z.B. älteren oder aspirationsgefährdeten Patienten).
Stuhlregulierung:
individuell ab 3. post-OP Tag
Arbeitsunfähigkeit:
individuell verlaufsabhängig, in der Regel zwischen 6-12 Wochen.