Sleeve-Gastrektomie / Laparaskopischer Magenschlauch

  1. Trokarplatzierung

    Trokarplatzierung

    Die Position des Kameratrokars ist im linken Oberbauch. Auf eine Mindestentfernung zum Xyhoid von 15 cm sollte geachtet werden.

    Zwei weitere 12 mm Trokare werden epigastrisch median und unterhalb des rechten Rippenboigens platziert. Ein 5 mm Trokar wird hochepigastrisch median eingebracht.

  2. Mobilisierung der großen Kurvatur I; Skelettierung nach distal:

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    Die Skelettierung der großen Magenkurvatur erfolgt, indem das Ligamentum gastrocolicum magenwandnah unter Erhalt der Arteriae gastroepiploicae durchtrennt wird. Die Präparation erfolgt mit dem Ultracision und beginnt im Bereich des unteren Magencorpus zunächst nach distal und endet 3-5 cm vor dem Pylorus. Dabei werden die Bursa omentalis eröffnet und Verklebungen zum Pankreas gelöst.

  3. Mobilisierung der großen Kurvatur II; Skelettierung nach proximal:

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    Die gesamte große Magenkurvatur wird so gelöst. Die Verbindung zur Milz, das Ligamentum gastrosplenicum, wird durchtrennt und die Vasa gastrica brevia werden mit Clips versorgt. Die Skelettierung sollte bis zum His-Winkel erfolgen.

    Bemerkung: Darstellung des His-Winkels mit dem linken Zwerchfellschenkel, um eine Hiatushernie mit ins Mediastinum dislozierten Magenanteilen auszuschließen.

  4. Platzierung der Kalibrierungssonde:

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    Nun wird eine 32 French Kalibrierungssonde transoral in den Magen eingebracht und mit Fasszangen an die kleine Kurvatur platziert. 

    Bemerkung 1: Durch diese Maßnahme sollen Stenosen bzw. ein zu weiter Magenschlauch vermieden werden.

    Bemerkung 2: Sonden < 34 French werden mit einer mit höheren Fistelrate assoziiert. Allerdings erreicht man mit einem schmäleren Magenschlauch eine  bessere Restriktion und damit einen sicheren Therapieerfolg.

    Bemerkung 3: Charrière (Ch) ist ein Maß für den Außendurchmesser von Sonden/ Kanülen etc.  Drei Charrière entsprechen dabei genau einem Millimeter (1 Ch = 1/3 mm). Namensgeber war Joseph-Frédéric-Benoît Charrière. Im englischen Sprachraum wird die Größe (wegen der französischen Herkunft) vereinfacht als French (Fr) bezeichnet.

  5. Klammernaht entlang des Bougies

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    Klammernaht entlang des Bougies

    Vom Antrum beginnend ca. 3-5 cm proximal des Pylorus wird mit einem 60 mm Echelon (Klammernahtinstrument) der großkurvaturseitige Magenanteil entlang der immer frei beweglichen Sonde reseziert. Diese Resektion erfolgt nach proximal unter vollständiger Abtrennung des Fundus, wobei die eingesetzten Magazine verschiedene Gewebestärken aufweisen (grün im Antrumbereich über gold/gelb bis zu blau an der proximalen Magenwand).

    Bemerkung 1: Gemessen ab dem Pylorus sollen 3-5 cm Antrum zum Erhalt einer ungestörten Magenentleerung nicht entfernt werden.

    Bemerkung 2: Die Resektion sollte stufenlos erfolgen, um Stenosen oder spätere Ausbildung von Pseudodivertikeln zu vermeiden.

  6. Präparatebergung

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    Präparatebergung

    Nach der Dichtigkeitsprobe mit Methylenblau (nicht dargestellt) wird das Magenresektat im Bauchraum in einen Bergebeutel verbracht und über eine erweiterte Trokarinzision (median, oberhalb des Bauchnabels) herausgezogen.

    Bemerkung: Es erfolgt noch intraoperativ eine ex-situ Volumenmessung. Das Resektat sollte ein Füllungsvolumen von mindestens 500 ml haben.

  7. Proximale Übernähung

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    Da der proximale Bereich der Klammernahtreihe besonders für Insuffizienzen gefährdet ist, erfolgt hier eine fortlaufende invertierende Naht mit einem monofilen Faden.

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