Endozystektomie bei Echinococcus-granulosus-Infektion der Leber

  1. Zugang

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    Zugang

    Das Abdomen wird durch eine mediane Oberbauchlaparotomie eröffnet, die supraumbilikal horizontal nach rechts weitergeführt wird. Nach Umlegen der Wundränder mit Bauchtüchern wird ein Seilzug-System mit Mercedes-Sperrer angebracht.

  2. Befunderhebung; Adhäsiolyse; Freipräparation der extrahepatischen Perizyste im linken Leberlappen

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    Befunderhebung; Adhäsiolyse; Freipräparation der extrahepatischen Perizyste im linken Leberlappen

    Typischerweise zeigen die Zysten massive Adhäsionen zur Umgebung. Zunächst werden die Adhäsionen der linksseitigen Zyste zum Omentum abpräpariert. Ein akzidentelles Eröffnen der Zysten muss dabei zwingend vermieden werden. Dann zeigt sich, dass die Perizyste am Magenantrum adhärent ist. Diese Verklebungen werden nun kleinschrittig, teilweise unter Setzen von Overholt-Klemmen, gelöst.

  3. Punktion und Absaugen des Zysteninhalt

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    Nachdem die über die Leberoberfläche hinausragende Perizyste freipräpariert ist, wird diese zunächst mit 0,9 % iger NaCl-Lösung befeuchteten Bauchtüchern umlegt. Darüber werden andersfarbige Bauchtücher platziert, die mit 20%igem Kochsalz getränkt sind, um eine Verbreitung der Parasiten im Situs zu vermeiden.

    Bemerkung 1: Die mit 20%iger Kochsalzlösung getränkten Bauchtücher dürfen keinen Kontakt zum Darm oder anderen Organen haben, da 20%ige Kochsalzlösung gewebetoxisch ist.

    Bemerkung 2: Eine Instillation von hypertoner Kochsalzlösung (20%ig) in die Zyste vor dem Eröffnen sollte vermieden werden, wenn der Verdacht auf eine Kommunikation zwischen der Zyste und den Gallengängen besteht, um das Risiko einer chemisch induzierten sklerosierenden Cholangitis zu vermeiden.

    Nun gilt es die Endozyste kontrolliert zu eröffnen und zu entfernen.

    Im gut erreichbaren Anteil der Perizyste werden vier Haltefäden und eine Tabaksbeutelnaht mit monofilem Nahtmaterial angelegt. Dann Einbringen eines Trokars mit Kegeldorn, ohne dass es zu einem Austritt von Zysteninhalt kommt. Über den Trokar gründliches Absaugen des geleeartig verfestigten Inhalts. Dann wird die Zyste wiederholt mit 0,9 %iger Kochsalzlösung aufgefüllt und abgesaugt.

  4. Zystenabdeckelung

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    Die über die Leberoberfläche hinausragende Zystenwand wird reseziert und zur Histologie abgegeben. Dabei werden noch verbliebene verfestigte Anteile der Endozyste mit Sauger und 0,9 %iger Kochsalzlösung mobilisiert und entfernt.

    Zuletzt wird ein Bauchtuch vorübergehend eingelegt.

    Die chronische Entzündungsschicht (Perizyste) verbleibt auf der Leber und schützt vor Galleleckagen.

Endozystektomie der unteren Zyste rechter Leberlappen

Darstellen der rechtsseitigen kaudalen Zyste nach Ablösen der rechten Flexur (nicht dargestellt). A

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