Postoperative Analgesie:
Systemische Analgetika (zusätzlich zum PDK) unter Berücksichtigung vorliegender Organfunktionsstörungen
(v. a. Niere, Leber). Zur postoperativen Analgesie folgen Sie hier dem Link zu PROSPECT (Procedures Specific Postoperative Pain Management) oder folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen.
Medizinische Nachbehandlung:
Bei Verunreinigung des OP-Situs oder des Subkutangewebes durch Stuhl ist ggf. eine Fortführung der Antibiose empfehlenswert. Eine dauerhafte Nachsorge sowohl pflegerisch als auch medizinisch sollte für jeden Stomaträger gewährleistet sein. Durch Kontakt zu Selbsthilfegruppen (z.B. ILCO: Selbsthilfeverband von Menschen mit einem Stoma, der Name ILCO wird durch die Anfangsbuchstaben von Ileum (Dünndarm) und Colon (Dickdarm) gebildet) kann den Patienten die Angst vor einem Leben mit Stoma aus Betroffenensicht genommen werden.
Thromboseprophylaxe:
Bei fehlenden Kontraindikationen sollte aufgrund des hohen Thrombembolierisikos neben physikalischen Maßnahmen niedermolekulares Heparin in prophylaktischer, ggf. in dem Dispositionsrisiko adaptierter Dosierung für mindestens 2, ggf. auch bis zu 6 Wochen verabreicht werden. Zu beachten: Nierenfunktion, HIT II (Anamnese, Thrombozytenkontrolle). Folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE).
Mobilisation:
Sofortige Mobilisation. Schrittweises Wiederaufnehmen der körperlichen Belastung bis zur Vollbelastung.
Krankengymnastik:
Kranken- und Atemgymnastik
Kostaufbau:
Bei fehlender Atonie, Übelkeit und Erbrechen Beginn mit Trinken und z.B. zwei Joghurts am OP-Tag. Bei Verträglichkeit sofortiger Kostaufbau bis Wunschkost.
Stuhlregulierung:
Ggf. Laxantien ab dem 2. Tag; bei Darmparalyse 3×1mg Neostigmin (langsam über ca. 2 h; CAVE off-lable-use) und 3x 10mg Metroclopramid jeweils als KI i.v..
Arbeitsunfähigkeit:
Individuell angepasst – entsprechend der Operationsindikation. Arbeiten mit stärkerer körperlicher Belastung sind wegen der Prolaps- und Herniengefahr generell für einen Stomaträger ungeeignet.
Stomapflege:
Erlernen der Entleerungs-/Säuberungstechniken. Anlernen von Lebenspartnern. Sicherstellung einer guten Stomaversorgung daheim z.B. durch mobile Pflegedienste. Unterstützung durch Patientenorganisationen (z.B. ILCO).
Stomairrigation bei distalem Kolostoma (Descendens oder Sigma): Regelmäßige Darmspülung über das Stoma mit konsekutiver Entleerung des Darminhalts. Zur Spülung wird körperwarmes Leitungswasser in einer Menge von 15 ml/kg KG (also 1-1,5l) über einen im Handel erhältlichen Beutel samt Zubehör in den Darm eingeleitet. Im Idealfall führt das zu einem ausscheidungsfreien Intervall von 24 - 48 h. In dieser Zeit kann das Stoma mit einer Kappe oder Minibeutel versorgt werden und so die Bewegungsfreiheit gesteigert werden. Durch die gleichzeitige Entleerung von Darmgasen sind für 8-10 h keine Blähungen zu erwarten.