- Hämatologische Erkrankungen z.B. Shärozytose
- Autoimmunzytopenien, z.B. Wärmeantikörper
- Speicherkrankheiten z.B. M. Gaucher
- Thrombozytopenien, z.B. M. Werlhof
- Zysten, z.B. Echinococcus
- Hämangiome
- Metastasen
- Abszesse
- Primäre Milztumoren
- Multiviszeralresektionen
- Trauma
- Zweizeitige Milzruptur
- Spontanruptur
- Milzarterienaneurysma
- Milzventhrombosen
-
Indikation
-
Kontraindikation
Kinder wenn möglich nicht vor dem 15. Lebensjahr
Entsprechende KomorbiditätDie Indikation zur geplanten Splenektomie ist immer streng zu stellen!
-
Präoperative Diagnostik
Die Indikation zur Splenektomie erfolgt aufgrund der Grunderkrankung des Patienten. Entsprechend der Vielzahl der möglichen Pathologien ist hier präoperativ eine dezidierte Diagnostik von Seiten der Hämatologen und Internisten erforderlich.
Für den Chirurgen speziell interessante Aspekte sind die Morphologie und Gefäßversorgung des Organs, sowie die allgemeine Operabilität und Prognose des Patienten.- Labor: gr. Blutbild, Elektrolyte, Kreatinin, Gerinnung, Blutgruppe
- Sonographie
- CT-Abdomen und/oder MRT
- Ggf. Isotopenszintigraphie bezüglich vorhandener Nebenmilzen
- EKG
- Thorax
- Ggf. Lungenfunktion und BGA
-
Spezielle Vorbereitung
- wenn möglich sollte bis spätestens 2 Wochen vor OP eine Impfung gegen Pneumokokken, Meningokokken undHIB erfolgen
- 2-4 Blutkonserven bereithalten
- Bei großen Milzen kann eine Embolisation der Milzarterie vorgenommen werden, um das Organ zu verkleinern
- eine Dekompression des Magens erleichtert den Eingriff, deshalb bei der Narkoseeinleitung Legen einer Magensonde
-
Aufklärung
- Allgemeine Komplikationen: Thrombose, Embolie, Pneumonie, Wundinfekt, Narbenhernie, Blutung, Keloidbildung, Hautnervenverletzung.
- Spezielle Komplikationen: Verletzung von Bauchorganen, also Darm, Magen und Pankreas, Pankreasfistel, Magenwandnekrose,Thromboseneigung, Infektanfälligkeit, Abszeß in der Milzloge, Pleuraerguß, Milz- und Pfortaderthrombose, OPSI-Syndrom.
-
Anästhesie
Wie alle großen Abdominaleingriffe erfolgt die Splenektomie in Intubationsnarkose, wenn möglich mit PDK.
s. auch Intubationsnarkose
s. auch Thorakale Periduralanästhesie bei viszeralchirugischen Eingriffen -
Lagerung
![Lagerung]()
Normale Rückenlagerung, die linke Flanke kann etwas unterpolstert werden, damit sich die untere Thoraxapertur erweitert und damit die Milz besser exponiert ist. Arme können nach Gusto an- oder ausgelagert werden.
-
Op-Setup
![Op-Setup]()
Der Operateur steht rechts, der Assistent links vom Patienten, die Pflegekraft am Fußende. Ein 2. Assistent kann sehr hilfreich sein.
-
Spezielles Instrumentarium
- normales Abdomensieb mit langen Bauchhaken
- Haltesysteme z.B. Mercedessperrer oder selbsthaltende Systeme wie z.B. Omnitract
- Diathermie, hilfreich ist eine bipolare Schere
- Die üblichen Nähte und Ligaturen, feine Gefäßnähte in Bereitschaft
- Sauger
- Ggf. Cellsaver
-
Postoperative Behandlung
- Analgesie mit peripheren und zentral wirksamen Analgetica
Folgen Sie hier dem Link zu PROSPECT (Procedures Specific Postoperative Pain Management)
Folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen. - sofortige Mobilisation und Kostaufbau
- Stuhlregulation wenn erforderlich
- Thromboseprophylaxe entsprechend der Grunderkrankung, Eingriff mit mittleren bis hohen Thromboserisiko
Folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE).
Zu beachten: Nierenfunktion, HIT II (Anamnese, Thrombozytenkontrolle)
- Engmaschige Kontrolle der Thrombozytenzahl ( bei Thrombozytose über 800.000 Thrombozytenaggregationshemmer ) bei 80% der Patienten normalisiert sich die Thrombozytenzahl nach einigen Wochen.
- Pneumonieprophylaxe
- Regelmäßige Wundkontrolle
- Fadenzug am 10-12 Tag post OP
- Hospitalisaton ungefähr 8-10 Tage
- Arbeitsunfähigkeit ca. 3 Wochen
- Wenn präoperativ nicht erfolgt Impfung des Patienten 2-4 Wochen post OP
- Analgesie mit peripheren und zentral wirksamen Analgetica

