Perioperatives Management - Lebersegmentresektion Segment VI

  1. Indikationen

    • Hepatozelluläres Karzinom
    • Cholangiozelluläres Karzinom
    • Lebermetastasen
  2. Kontraindikationen

    Es gelten die allgemeinen Kontraindikationen – wie für jeden anderen operativen Eingriff.

  3. Präoperative Diagnostik

    Risikofaktoren in der Anamnese:

    Hepatozelluläres Karzinom:

    • Alter
    • Alkoholabusus
    • Leberzirrhose
    • Hämochromotose
    • Autoimmunhepatitis
    • Chronische virale Hepatitis B oder C

    Cholangiozelluläres Karzinom:

    • Alkoholabusus
    • Leberzirrhose
    • Chronische virale Hepatitis B oder C

    Bildgebende Diagnostik:

    • Kontrastmittelsonographie
    • Computertomographie
    • MRT
    • ggf. ultraschallgesteuerte Leberbiopsie
  4. Spezielle Vorbereitung

    • BB
    • Gerinnung
    • Transaminasen
    • CHE
    • Bilirubin
    • Blutgruppen – Bestimmung
    • ausreichende Transfusionsreserve (6 Ek’s, ggf. FFP oder TKs) !
    • Ruhe – EKG, ggf. Belastungs-EKG
    • Rö – Thorax
    • Lungenfunktionstest
    • Echokardiographie
  5. Aufklärung

    Allgemeine Risiken:

    • Infekt
    • Nachblutung
    • Thrombose oder Lungenembolie
    • Nachbarorganverletzung

    Spezielle Risiken:

    • Pfortaderthrombose
    • Galleleck
    • Pleuraerguss
    • Postoperatives Restleberversagen
  6. Anästhesie

    • Intubationsnarkose
    • PDK für die Schmerztherapie
    • Während der Lebersegmentresektion sollte der PEEP (Positive End Expiratory Pressure) zur Vermeidung einer Luftembolie durch Eröffnung größerer Lebervenen und zur Vermeidung größerer Blutungen bei 8 – 9 mm Hg und der ZVD bei 0 mm Hg liegen!
  7. Lagerung

    Lagerung
    • Rückenlagerung
    • rechter Arm angelagert
    • linker Arm ausgelagert
    • leichte Überstreckung im thorakolumbalen Übergang (Empfehlung)
  8. OP-Setup

    OP-Setup
    • Operateur rechts vom Patienten
    • erster Assistent links vom Patienten, ihm gegenüber
    • zweiter Assistent rechts
    • instrumentierende OP-Pflegekraft links vom Patienten, fußwärts des 1. Assistenten
  9. Spezielle Instrumentarien und Haltesysteme

    • Seilzughakensystem
    • Mercedes – Sperrer (Aesculap)
    • Gallensieb + Gefäßsieb oder LTX – Sieb
    • Multiklipper
    • CUSA
  10. Postoperative Behandlung

    Postoperative Analgesie:
    Adäquate Schmerztherapie; bei stärkeren Schmerzen systemische Analgetika (zusätzlich zum PDK). Folgen Sie hier dem Link zu PROSPECT (Procedures Specific Postoperative Pain Management) oder dem Link zur aktuellen Leitlinie Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen.

    Medizinische Nachbehandlung:
    Regelmäßige Laborkontrollen; falls eingelegt – Entfernen der Bauchdrainage zwischen dem 1. und 2. postoperativen Tag; falls nicht resorbierbar – Entfernung des Hautnahtmaterials um den 12. postoperativen Tag.

    Thromboseprophylaxe:
    Bei fehlenden Kontraindikationen sollte aufgrund des hohen Thrombembolierisikos neben physikalischen Maßnahmen niedermolekulares Heparin in prophylaktischer ggf. in dem Dispositionsrisiko adaptierter Dosierung für mindestens 2, ggf. auch bis zu 6 Wochen verabreicht werden. Zu beachten: Nierenfunktion, HIT II (Anamnese, Thrombozytenkontrolle). Folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE).

    Mobilisation: Sofort, wenn möglich; Atemtraining empfehlenswert.

    Kostaufbau: Zügig ab OP-Tag.

    Arbeitsunfähigkeit: Wird individuell entschieden; zwischen 3 und 6 Wochen.