Perioperatives Management - Leistenhernienreparation, Lichtenstein - Allgemein- und Viszeralchirurgie
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Indikationen
Elektiv:
- primäre Leistenhernie bei Patientenalter > 30 Jahre mit Ausnahme kleiner lateraler Hernien
- Rezidivleistenhernie
Notfall:
- inkarzerierte Leistenhernie
Kontraindikationen
- absolute Inoperabilität des Patienten
- aufgrund der Möglichkeit, den Eingriff auch in Lokalanästhesie durchzuführen, gibt es sonst keine weiteren Kontraindikationen
Präoperative Diagnostik
- Manuelle Untersuchung beim stehenden Patienten
- Bei Männern > 50 Jahre: digital rektale Untersuchung
Spezielle Vorbereitung
- Einzeichnen der entsprechenden Seite beim im Stehen untersuchten Patienten
- Präoperativ Single-Shot Antibiotikaprophylaxe mit beispielsweise einem Cephalosporin der 2. Generation, ½ h vor dem Hautschnitt empfohlen
Aufklärung
- Rezidiv
- Serom
- Hämatom
- Wundheilungsstörung
- Infektion
- Netzinfekt
- Gefäß- und Nervenverletzung
- (Nach-)Blutung
- Chronischer Leistenschmerz, z.B. Ilioinguinalis-Syndrom
- Verletzung des Samenstrangs
- Hodenatrophie
- Folgeeingriff
- Darmresektion
- Letalität
Anästhesie
- Larynxmaskennarkose
- Intubationsnarkose bei gegebenen Kontraindikationen für eine Larynxmaskennarkose
- Lokalanästhesie
- Spinalanästhesie
Lagerung
OP-Setup
Spezielle Instrumentarien und Haltesysteme
- Grundsieb
- Lichtenstein Netz
Postoperative Behandlung
Postoperative Analgesie:
Nicht-steroidale Antirheumatika sind in der Regel ausreichend, ggf. kann eine Steigerung mit opioidhaltigen Analgetika erfolgen.
Folgen Sie hier dem Link zu PROSPECT (Procedures Specific Postoperative Pain Management).
Folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen.Medizinische Nachbehandlung:
Postoperativ kann für wenige Stunden ein Sandsack auf die Hernienseite gelegt werden, ggf. Entfernen der Redondrainage am 1. oder 2. postoperativen Tag.
Thromboseprophylaxe:
Bei fehlenden Kontraindikationen sollte aufgrund des mittleren Thrombembolierisikos (operativer Eingriff > 30min Dauer) neben physikalischen Maßnahmen niedermolekulares Heparin in prophylaktischer ggf. in gewichts – oder dispositionsrisiko-adaptierter Dosierung bis zum Erreichen der vollen Mobilisation verabreicht werden.
Zu beachten: Nierenfunktion, HIT II (Anamnese, Thrombozytenkontrolle).
Folgen Sie hier dem Link zur aktuellen Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE).Mobilisation:
Sofort; schrittweises Wiederaufnehmen der körperlichen Belastung; beschwerde-adaptierte Vollbelastung nach einer Woche möglich; nach spätestens 4-6 Wochen können alle Tätigkeiten wieder aufgenommen werden.
Krankengymnastik:
Atemgymnastik zur Pneumonieprophylaxe nur bei bettlägerigen Patienten nötig.
Kostaufbau:
sofort
Stuhlregulierung:
ggf. Laxantien ab dem 2. postoperativen Tag
Arbeitsunfähigkeit:
1-2 Wochen