Komplikationen - GIST - distale Magenresektion nach Roux-Y

  1. Intraoperative Komplikationen

    Intraoperative Verletzung des Tumors:
    Sollte unbedingt vermieden werden, da eine Tumorruptur mit einem sehr hohen Risiko einer peritonealen Streuung einhergeht.

    Eine Verletzung von Gefäßen
    Therpaie: Übernähung

    Verletzung von Gallengängen
    Therapie: Übernähung, ggf. T-Drainage

    Verletzung des Pankreas
    Therapie: Übernähung und ausgiebige Drainage

    Verletzung der Milz
    Therapie: Koagulation mittels Argonbeamer, vliesunterstützte Gewebeklebung z.B. mit TachoSil®  (siehe Reiter Medical Equipment), ultima ratio: Splenektomie

  2. Postoperative Komplikationen

    Frühinsuffizienz der Gastroenterostomose

    • meist am 3 – 4. Tag postoperativ
    • Nachweis durch Endoskopie; radiologischer Nachweis mittels wasserlöslichen Kontrastmittels hat nur eine Sensitivität von 50 %
    • Revisionspflicht: bei frühzeitiger Intervention und günstigen Gewebeverhältnissen ist ein direkter Verschluss durch Übernähung ggf. noch möglich, ansonsten Neuanlage der Anastomose erforderlich.

    Frühinsuffizenz des Duodenalstumpfs

    • operative Revision mit Übernähung
    • falls Übernähung technisch nicht möglich: Duodenalstumpfdrainage nach außen über einen kräftigen Foley-Katheter

    Spätinsuffizienz des Duodenalstumpfs

    • bei guter äußerer Drainage (z.B. CT-gesteuert eingebracht) konservatives Vorgehen möglich; die resultierende Duodenalfistel kann sekundär mit einer ausgeschalteten Jejunumschlinge anastomosiert werden

    Insuffizienz der Jejunojejunostomie

    • in aller Regel revisionspflichtig

    Intragastrale Nachblutung

    • primär endoskopische Blutstillung, falls nicht erfolgreich Indikation zur operativen Revision
    • Wiedereröffnung des Magens durch Querinzision ca. 4-5 cm proximal der Anastomose und Blutungsquelle gezielt umstechen; Wiederverschluss ebenfalls in querer Richtung.

    Extraluminale Nachblutung

    • je nach Blutungsintensität operative Revision
    • in erster Linie durch die Lymphadenektomie bzw. die insuffiziente Ligatur größerer Gefäße bedingt
    • Blutungsquelle Milz: lokale Blutstillung möglichst mit Milzerhalt; ist eine Splenektomie erforderlich, muss gastrektomiert werden.

    Intraabdominelle Hämatome/Abszesse

    • sonographisch oder CT-gesteuerte Punktion und Drainage
    • oftmals gemeinsam mit einer Nahtinsuffizienz

    Pankreatitis

    • meist ödematöse Pankreatitis mit guter Prognose; Nahrungskarenz, konservativ-medikamentöse Behandlung
    • hämorrhagisch-nekrotisierende Pankreatitis häufig infolge einer intraoperativen Pankreasläsion; intensivmedizinisch-interdisziplinäre Behandlung, auch operative Nekrosektomie/Lavage; hohe Letalität!

    Passagestörungen der Gastrojejunostomie

    • Ursachen: Anastomosenödem, Hämatom oder Restmagenatonie
    • Remission innerhalb 10-14 Tage zu erwarten
    • operative Revision äußerst selten indiziert

    Wundheilungsstörungen

    • Therapie: Wunderöffnung, Wundtoilette, sekundäre Wundheilung, Bauchdeckenversiegelung

    Inkomplette Resektionen (R1 oder 2)
    Wenn möglich Reexploration mit dem Ziel der vollständigen Nachresektion.

    Rezidiv
    Nach Resektion von High-risk-GIST entwickeln sich innerhalb der ersten 24 Monate entweder ein lokoregionäres Rezidiv oder Fernmetastasen (in erster Linie intrahepatisch).

    Sekundäre Resistenz
    Die Zahl der Patienten, die unter laufender TKI-Therapie eine sekundäre Resistenz entwickeln nimmt zu.