Komplikationen - Laparoskopische totale Gastrektomie mit D2-Lymphadenektomie

  1. Intraoperative Komplikationen

    Verletzung von Gefäßen
    Therapie: Übernähung, gefäßchirurgische Rekonstruktion

    Verletzung von Gallengängen
    Therapie: Übernähung, ggf. T-Drainage, biliodigestive Anastomose

    Verletzung des Pankreas
    Therapie: Übernähung und ausgiebige Drainage

    Verletzung der Milz
    Therapie: Koagulation mittels Argonbeamer, vliesunterstützte Gewebeklebung z. B. mit TachoSil®  (siehe Reiter Medical Equipment), Ultima Ratio: Splenektomie

  2. Postoperative Komplikationen

    Insuffizienz der Ösophagojejunostomie

    • Nachweis durch Endoskopie; radiologischer Nachweis mittels wasserlöslichen Kontrastmittels hat nur eine Sensitivität von 50 %!
    • Bei frühzeitiger Intervention und günstigen Gewebeverhältnissen ist ein direkter Verschluss durch Übernähung im Ausnahmefall noch möglich.
    • bei kleiner Insuffizienz: gecoverter Stent (Voraussetzung: Galle-resistente Ummantelung, z.B. Silikon)
    • bei größeren Defekten: endoskopische Vakuumtherapie (EsoSponge®)
    • bei großem, anders nicht beherrschbaren Defekt: Diskontinuitätsresektion mit zervikaler Schleimfistel

    Insuffizenz des Duodenalstumpfs

    • operative Revision mit Übernähung
    • falls Übernähung technisch nicht möglich: Duodenalstumpfdrainage
    • möglichst konservatives Vorgehen; eine resultierende Duodenalfistel kann sekundär mit einer nach Y-Roux ausgeschalteten Jejunumschlinge abgeleitet werden

    Insuffizienz der Jejunojejunostomie

    • in aller Regel revisionspflichtig

    Intraluminale Nachblutung

    • primär endoskopische Blutstillung, falls nicht erfolgreich Indikation zur operativen Revision

    Extraluminale Nachblutung

    • je nach Blutungsintensität operative Revision
    • Blutungsquelle Milz: lokale Blutstillung möglichst mit Milzerhalt; Ultima Ratio Splenektomie
    • Cave: infektbedingte Arrosionsblutung bei Duodenalstumpfinsuffizienz

    Intraabdominelle Hämatome/Abszesse

    • sonografisch- oder CT-gesteuerte Punktion und Drainage
    • oftmals gemeinsam mit einer Nahtinsuffizienz

    Lymphfisteln

    • nach systematischer (D2-) oder erweiterter (D3-)Lymphadenektomie möglich, selten auch chylöser Aszites
    • Nach Entfernung der eingelegten Drainagen sistieren die Lymphfisteln meist spontan.
    • Im Einzelfall kann eine temporäre parenterale Ernährung notwendig sein.

    Pankreatitis

    • meist ödematöse Pankreatitis mit guter Prognose; Nahrungskarenz, konservativ-medikamentöse Behandlung
    • hämorrhagisch-nekrotisierende Pankreatitis häufig infolge einer intraoperativen Pankreasläsion; intensivmedizinisch-interdisziplinäre Behandlung, auch operative Nekrosektomie/Lavage; Cave: Hohe Letalität!

    Passagestörungen der Ösophagojejunostomie

    • Ursachen: Anastomosenödem, Hämatom
    • Remission innerhalb 10-14 Tage zu erwarten
    • operative Revision äußerst selten indiziert

    Wundheilungsstörungen

    • Therapie: Wunderöffnung, Wunddebridement, sekundäre Wundheilung, Bauchdeckenversiegelung