Perioperativ - Anastomosentechnik, end-zu-end, fortlaufend, in Wendetechnik - Anastomosentechnik, gastrointestinal, end-zu-end, offen, fortlaufend, Handnaht, in Wendetechnik

  1. Indikation allgemein

    Die Anastomose ist definiert als die Schaffung einer Verbindung zwischen zwei Hohlorganen oder Bereichen eines Organs, mit dem Ziel der Visze­rosynthese, einer anatomisch-physio­logischen Rekonstruktion.

    Für den Erfolg einer Operation ist  die korrekte Nahttechnik eine grundlegende Voraussetzung. 

    Es gibt keinen verbindlichen Standard zur Erstellung einer gastrointestinalen Anastomose. Die Frage nach der richtigen Technik wird individuell beantwortet. 

    Die Ansprüche an eine ideale Anastomose sind hingegen klar definiert:

    • Einwandfreie Anastomosen-Technik 
    • Gute arterielle und venöse Durchblutung 
    • Spannungsfreiheit
    • Sauberes Operationsgebiet

    Jeder Kompromiss beim Fehlen einer die­ser Voraussetzungen bedeutet das Risiko einer Anastomosen-Insuffizienz mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.

    Die Verklebung der Serosaflächen einer Darmanastomose erfolgt durch Fibrinausschwitzung normalerweise in den ersten 4-6 Stunden und führt zu einem gas- und  flüssigkeitsdichten Verschluss. Die mechanische Festigkeit in dieser ersten Phase der Anastomosen-Heilung erfolgt vor allem durch das Nahtmaterial.

    Der Dünndarm hat eine deutlich schnellere Reaktion auf eine Verletzung der Darmintegrität als der Dickdarm, was sich in einer rascheren Kollagenproduktion   zeigt und die höhere Rate an Frühinsuffizienzen in der kolorektalen Chirurgie miterklären kann.

    Die Gefäßneubildung beginnt am 4. bis 5. postoperativen Tag und geht im Wesentlichen von der Submukosa, der gefäßtragenden Darmwandschicht aus. Sie trägt in dieser Phase der Wundheilung die Naht durch ihren Kollagenreichtum. Die Naht findet hier zu diesem Zeitpunkt ihren Halt.

    Eine ausreichende Mobilisierung, um eine spannungsfreie Annäherung gut durchbluteter Darmenden zu erreichen, ist absolute Voraussetzung. Eine ausgedehnte Skelettierung muss vermieden werden.

    Die Reihigkeit bei handgenähten Anastomosen beschreibt die Anzahl der Nahtreihen, die Schichtigkeit die durchdrungenen Wandschichten.

  2. Indikation speziell

    Die End-zu-End-Anastomose gehört zu häufigsten Rekonstruktionen. Hier werden zwei terminale Darmlumina miteinander vernäht. Dabei sollten beide Lumina vergleichbare Durchmesser haben, um das Risiko für eine Anastomosenstenose zu minimieren.

    Die hier gezeigte fortlaufende, einreihige, extramuköse Naht kann wie im Beitrag mit zwei Fäden oder auch mit einem doppelt armierten Faden durchgeführt werden. 

    Die Naht wird mit extramukösen Stichen im Abstand von etwa 5- bis 7mm geführt. Dadurch wird  innen die Mukosa auf Stoß adaptiert und verklebt in kürzester Zeit.

    Die fortlaufende Technik ist kostengünstiger und es wird weniger Fremdmaterial eingebracht als bei der Einzelknopfnaht.

    Die fortlaufende, einreihige Naht erfordert wenig Manipulation und Kontakte mit bakteriell kontaminiertem Gewebe, ist gewebeschonend und zeit- und kostensparend. Sie ist dort geeignet, wo der Gastrointesinaltrakt frei beweglich also wendbar ist.

    Darmklemmen sollten mit nicht mehr als einem „Klick“ geschlossen werden, um eine Kompression der mesenterialen Gefäße zu vermeiden.