Perioperatives Management - Einsatz von Seprafilm® zur Adhäsionsprophylaxe bei abdominellen Eingriffen bei Frauen mit Kinderwunsch

  1. Indikationen

    Die Seprafilm® Adhäsionsbarriere dient als Hilfsmittel, um Auftreten, Ausmaß und Schweregrad postoperativer Adhäsionen am Ort der Aufbringung im Bauchraum, Becken- oder Thoraxbereich zu reduzieren.

    Im Filmbeispiel erfolgt die Verwendung von Seprafilm® zur Adhäsionsprophylaxe im Rahmen einer Bauchdeckenhernienreparation mittels Netzaugmentation in Sublay-Technik bei einer jungen Patientin mit noch nicht abgeschlossener Familienplanung.

    Zu den adhäsionsbedingten Krankheitsbildern gehören nicht nur Meteorismus, Stuhlunregelmäßigkeiten, chronische Bauchschmerzen und Darmverschlüsse, sondern auch ungewollte Kinderlosigkeit. Bei 15 bis 40 % aller von sekundärer Infertilität betroffenen Frauen werden Adhäsionen als ursächlich angenommen. Peritubuläre und paraovariale Verwachsungen können zu Follikeleinschluss, reduzierter Tubenbeweglichkeit und mechanischer Blockade der Tuben führen. Dadurch kann der Oozytentransport eingeschränkt werden, wodurch das Risiko einer Extrauteringravidität erhöht ist.

  2. Kontraindikationen

    Seprafilm® darf keinen unmittelbaren Kontakt zu frischen Anastomosen- oder Klammernähten haben, da ein derartiger Einsatz zu einer erhöhten Rate an Anastomoseninsuffizienzen führt (Leck, Fistel, Abszess, Peritonitis). Seprafilm® kann jedoch laut Hersteller bei frischer Anastomose an anderer Stelle im Abdomen angewendet werden, ohne das dies einen Einfluss auf die Anastomosenheilung hat.

  3. Präoperative Diagnostik

    Eine spezielle präoperative Diagnostik ist für die geplante Verwendung von Seprafilm® nicht erforderlich.

  4. Spezielle Vorbereitung

    Eine spezielle Vorbereitung der Patienten auf die geplante Verwendung von Seprafilm® ist nicht erforderlich.

    Filmbeispiel Bauchdeckenhernienreparation:

    Perioperative Antibiose: Single-Shot-Antibiose mit einem Cephalosporin der 2. Generation in Kombination mit Metronidazol.

    Präoperatives progressives Pneumoperitoneum: Hierzu wird mindestens 10 Tage vor der geplanten Operation laparoskopisch ein 1-Lumen-ZVK über einen Trokar in den intraperitonealen Raum gelegt. Über 10 Tage wird ein Liter Raumluft pro Tag unter Verwendung eines Filters in den Peritonealraum insuffliert und somit eine Bauchdeckendehnung herbeigeführt.

  5. Aufklärung

    Neben der Aufklärung über die eingriffsspezifischen Operationsrisiken (im Filmbeispiel über die Risiken der Hernienversorgung) sollten die Patienten/innen vor dem geplanten Einsatz von Seprafilm® aufgeklärt werden über:

    1. Wie bei nahezu jedem chirurgischen Hilfsmittel können in seltenen Fällen Fremdkörperreaktionen auftreten.

    2. Es liegen keine Reproduktionsstudien zu Seprafilm® vor. Daher sollte nach der Anwendung von Seprafilm® eine Schwangerschaft während des ersten kompletten Menstruationszyklus möglichst vermeiden werden (Seprafilm® wird innerhalb einer Woche resorbiert und in weniger als 30 Tagen aus dem Körper ausgeschieden).

Anästhesie

Die Anästhesie wird generell in Vollnarkose ITN durchgeführt.Intra- und postoperative Analgesie mit

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