Komplikationen - Jejunumsegmentresektion mit Seit-zu-Seit-Anastomose

  1. Intraoperative Komplikationen

    • Blutungen aus dem Mesenterium und Hämatomausbildung im Mesenterium. Hier muss mit einer weiteren tiefgreifenden Durchstechung die Blutung versorgt werden. Es ist anschließend sorgfältig darauf zu achten, ob die zu anastomosierenden Darmenden noch adäquat perfundiert sind, ggf. muss eine Nachresektion erfolgen.
    • Eine massive Kontamination durch Austritt von Stuhl sollte möglichst vermieden werden. Es können hierzu weiche Darmklemmen auf die Darmenden gesetzt werden, und es sollte eine feuchte Umlegung eingesetzt werden.
    • Blutungen aus der Klammernahtreihe können durch eine fortlaufende Naht oder Einzelknopfnähte umstochen werden.
    • Bei Bruch des Fadens bei der Anastomosierung sollte die Naht entweder noch mal neu angelegt werden oder ein neuer Faden platziert und angeknotet werden.
  2. Postoperative Komplikationen

    • Außerordentlich selten ist die Anastomoseninsuffizienz bei Dünndarmanastomosen, da diese in der Regel ausgezeichnet heilen. Die Prophylaxe besteht darin, eine subtile Technik einzusetzen und sicherzustellen, dass die Anastomose exzellent durchblutet und dicht ist. Eine Insuffizienz bei technischen Fehlern wird in typischer Weise um den 2. – 3. Tag apparent, bei Heilungsstörungen um den 5. – 7. Tag. Auffällig sind hier eine Passagestörung/Ileus und hohe Entzündungsparameter im Labor sowie septische Temperaturen und natürlich eine klinisch feststellbare Abwehrspannung und Peritonismus. Hier muss letztlich eine umgehende Relaparotomie erfolgen, und die Insuffizienz mit der passageren Anlage eines Stomas beherrscht werden. Nur in Ausnahmefällen sollte eine Übernähung der Anastomose oder Reanastomosierung erfolgen. Bei letzteren Vorgehen im Regelfall sind die Aussichten auf eine Abheilung gering und das Risiko einer erneuten Insuffizienz erheblich!
    • Als weitere Komplikationen können Nachblutungen oder Infektionen intraabdominell oder im Wundbereich auftreten. Diese sind durch entsprechende Drainagen bzw. bei Nachblutungen durch umgehende Relaparotomie zu beherrschen. Erkannt werden sollten sie durch Überwachen der Kreislaufparameter und durch Laborkontrollen!