1. Intraoperative Komplikationen

    Perforation des Lappens bei der Mobilisation

    • Dies kann vor allem bei der Präparation in Anusnähe vorkommen und hat meistens schwerwiegende Folgen: Nicht-heilende Wunden im Bereich der Perforation.
  2. Postoperative Komplikationen

    Wundinfekt/Wundheilungsstörung

    • Infiziertes Serom: Nach der Karydakis-Plastik entsteht zwangsläufig ein subkutanes Serom, das nicht eröffnet oder punktiert werden soll. Allerdings kann sich dieses infizieren, was sich an sehr starken (!) Schmerzen, Fieber und Schüttelfrost bemerkbar macht. Der Lappen ist dann auch sehr stark geschwollen, steht unter Spannung und ist gerötet. In diesem Fall sollte die Wunde im Oberpol über 1-1,5 cm eröffnet werden und die Öffnung mit einer Drainage über 5-7 Tage offen gehalten werden. Danach kann die Drainage einfach gezogen werden. Antibiose ist nicht erforderlich. Die Behandlung ist ambulant. Größere Wunderöffnungen oder z.B. VAC-Behandlung sollte dringend vermieden werden.
    • Dehiszenz: Kleinere Dehiszenzen über 1-2 cm sind häufig und können ignoriert werden, sie schließen sich spontan. Große Dehiszenzen, die zu einer Medialisierung des Lappenrandes führen, sollten revidiert werden. Während der Revision sollte des gesamte subkutane Fettgewebe debridiert und der Lappen neu verschlossen werden. Keine geplante Sekundärheilung nach Revision!

    Nachblutung/Hämatom

    • Sofortige  Hämatomausräumung. Eine aktive Blutung findet sich so gut wie nie. Danach primärer Wundverschluss.

    Rezidiv

    • Wunddehiszenzen, die zu einer Medialisierung des Lappenrandes geführt haben, können zu chronischen Wundheilungsstörungen führen, die revidiert werden müssen. Die Revision ist kompliziert, weil die Befunde fast immer anusnah sind. Die Prinzipien sind jedoch wie beim primären Karydakis. 
    • Ein „echtes“ Rezidiv, also Auftreten neuer Pits in der Mittellinie, ist selten und kann auch minimal-invasiv behandelt werden.

    Kosmetisch störende Veränderungen der Gesäßregion

    • Die Patienten sind mit dem kosmetischen Ergebnis oft unzufrieden. Die meisten sind jedoch erleichtert, die Krankheit losgeworden zu sein.