Nach vollständiger Präparation wird das erste Netz (10 x 15 cm) für die rechte Seite vorbereitet. Zunächst werden die Ecken mit einer Schere abgerundet, danach wird es eng zusammengerollt, an einem Ende mit dem Dissektor gefasst und dann blind über den 10er Kameratrokar eingebracht. Das Netz wird entfaltet und so platziert, dass die Bruchlücke in alle Richtungen mit mindestens 3 cm Überlappung abgedeckt wird. Zusätzlich sollten alle potentiellen Bruchlücken (medial, lateral, femoral) mit dem Netz überdeckt sein. Beim Platzieren nach dorsal ist darauf zu achten, dass Bruchsack und Peritoneum sowie ein ggf. vorhandenes präperitoneales Lipom vor und nicht hinter dem Netz zu liegen kommen.
Da bilaterale Hernien vorliegen wird ein zweites Netz in gleicher Weise eingeführt und auf der linken Seite mit entsprechender Überlappung in der Mitte platziert. Optional kann eine Redondrainage eingebracht werden. Unter visueller Kontrolle wird dann das Gas langsam abgelassen und beobachtet, wie sich das Peritoneum regelrecht vor das Netz legt.
Bemerkung 1: Bei der TEP kann bis auf große mediale Defekte (M III nach EHS-Klassifikation) auf eine Fixierung des Netzes bzw. der Netze verzichtet werden.
Bemerkung 2: Beim Ablassen des CO2 Gases muss darauf geachtet werden, dass die Unterkante des Netzes (ggf. mit Instrumenten) in Position bleibt, bis das sich ausbreitende Peritoneum diese Aufgabe übernimmt. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es angehoben und wie ein Sandwich zusammengeklappt wird.