Anatomie - Suprazervikale Hysterektomie, Salpingektomie beidseits, laparoskopisch

  1. Das knöcherne Becken

    Das knöcherne Becken

    Das menschliche Becken ist eine komplexe Ringkonstruktion, die zwei Hauptfunktionen erfüllt. Zum einen bildet es den unteren Abschluss des Rumpfes und trägt somit das Gewicht des Oberkörpers. Zum anderen überträgt es dieses Gewicht auf die unteren Gliedmaßen, was entscheidend für die aufrechte Haltung und die Fortbewegung des Menschen ist.

    Das Becken setzt sich aus mehreren knöchernen Elementen zusammen. Die Grundlage bilden die beiden Hüftknochen, die auch als Beckengürtel oder Cingulum membri inferioris bekannt sind. Dazwischen befindet sich das Os sacrum. Das Os coxae, setzt sich aus drei Hauptkomponenten zusammen:

    1. Das Darmbein (Os ilium), bestehend aus dem Corpus ossis ilii und der Ala ossis ilii.
    2. Das Sitzbein (Os ischii), bestehend aus dem Corpus ossis ischii und dem Ramus ossis ischii.
    3. Das Schambein (Os pubis), bestehend aus dem Corpus ossis pubis, dem Ramus superior und dem Ramus inferior ossis pubis.

    Diese Knochen und das Kreuzbein sind durch verschiedene Arten von Verbindungen miteinander verbunden, darunter Bandverbindungen, Knorpelverbindungen und Gelenke:

    1. Bandverbindungen umfassen die Membrana obturatoria, die Ligamenta sacroiliaca, sacrotuberale und sacrospinale.
    2. Faserknorpelverbindungen werden durch die Symphysis pubica hergestellt.
    3. Gelenkverbindungen umfassen die Articulation sacroiliaca und die Articulatio sacrococcygea.

    Es gibt verschiedene Bänder, die an den Gelenken beteiligt sind:

    • Die Ligg. sacroiliaca anteriora und posteriora sind Bänder, die das obere und untere Ende des Iliums am Os sacrum verbinden.
    • Die Ligg. sacroiliaca interossea erstrecken sich zwischen dem Os sacrum und den Tuberositas ossis sacri und Tuberositas iliaca.
    • Das Lig. iliolumbale verläuft vom 4. und 5. Lendenwirbel zur Crista iliaca und zur Tuberositas iliaca.
    • Die Ligg. sacrotuberale et sacrospinale sind zusätzliche Bänder, die auf die Articulatio sacroiliaca einwirken.
    • Das Lig. sacrococcygeum anterius, das Lig. sacrococcygeum posterius profundum und das Lig. sacrococcygeum posterius superficiale sind Bänder, die das Kreuzbein mit dem Steißbein verbinden.

    Das Becken wird in zwei Hauptteile unterteilt: 

    • das große Becken (Pelvis major) und 
    • das kleine Becken (Pelvis minor). 

    Die Linea terminalis ist die Trennlinie zwischen ihnen. Das große Becken, oberhalb der Linea terminalis, enthält den Raum zwischen den beiden Darmbeinschaufeln, während das kleine Becken den Beckeneingang, den Beckenausgang und die Beckenwände umfasst.

    Die Beckenwände sind von Bindegewebe, sogenannten Faszien, bedeckt. Diese Faszien sind wichtig für die Stabilität und die Abgrenzung der Beckenorgane. Des Weiteren gibt es Öffnungen in den Beckenwänden, die den Durchtritt von Blutgefäßen, Nerven und Muskeln ermöglichen, die zwischen dem Becken und dem Gesäß verlaufen. Die Beckenregion ist reich an neurovaskulären Strukturen, die eine wichtige Rolle bei der Versorgung des Beckens und der unteren Extremitäten spielen.

  2. Diaphragma pelvis

    Diaphragma pelvis 1
    Diaphragma pelvis 2

    Diaphragma pelvis ist ein Begriff, der die muskulöse Struktur beschreibt, die den Beckenboden bildet. Es besteht aus drei Hauptmuskeln:

    M. levator ani: Der Muskel bildet eine trichterartige Struktur mit einer offenen Spitze nach unten. An seiner vorderen Seite öffnet sich der Hiatus urogenitalis, eine Lücke, die sich von der hinteren Seite des Schambeins bis zum Centrum perinei erstreckt. Der M. levator ani umrahmt diesen Hiatus mit seinen beiden Schenkeln, die sich vor dem Rektum im Centrum perinei vereinen. Dieses Zentrum bildet die muskulöse und bindegewebige Grundlage des Perineums. Der Hiatus urogenitalis selbst wird durch das Diaphragma urogenitale abgedeckt und geschlossen. Der Levator ani wir gebildet aus folgenden Muskeln: 

    • M. puborectalis, 
    • M. pubococcygeus 
    • M. iliococcygeus.

    M. coccygeus: Dieser Muskel zieht sich von der Spina ischiadica zum Os coccygis und verläuft wie der M. levator ani im Beckenboden.

    M. sphincter ani externus: Dies ist der äußere Schließmuskel des Afters und besteht aus quer gestreiftem Muskelgewebe. Er hat drei Teile: Pars subcutanea, Pars superficialis und Pars profunda. Die Pars subcutanea besteht aus oberflächlichen Fasern, die vor und hinter dem Anus verlaufen. Die Pars superficialis bildet Muskelplatten an den Seiten des Mastdarms und wirkt wie eine Klemme. Die Pars profunda besteht aus ringförmig angeordneten Muskelfasern, die das Rectum umgeben und das willkürliche Verschließen des Darms ermöglichen.

    Der Beckenboden enthält außerdem das Diaphragma urogenitale, das den Hiatus urogenitalis verschließt. Es besteht aus verschiedenen Muskeln, die sich im Spatium perinei superficiale (oberflächlicher Beckenbodenraum) und im Spatium perinei profundum (tiefer Beckenbodenraum) befinden:

    M. transversus perinei superficialis: flacher, quer verlaufender Muskel des Beckenbodens. Er gehört zu den oberflächlichen perinealen Muskeln und erstreckt sich vom Schambein (Ramus inferior ossis pubis) zur Mitte des Dammes, wo er mit dem Muskel der gegenüberliegenden Seite zusammenläuft oder sich mit den Fasern des externen analen Schließmuskels verbindet.

    M. transversus perinei profundus: Er liegt unterhalb des M. transversus perinei superficialis und ist im Vergleich zu diesem stärker und tiefer in der Struktur des Beckenbodens eingebettet. Der Muskel verläuft ebenfalls quer vom inneren Rand des Sitzbeins (Ramus inferior ossis ischii) zur Mittellinie des Körpers, wo er sich mit dem Muskel der gegenüberliegenden Seite trifft oder mit den Fasern des externen Sphinkter der Urethra und teilweise des M. sphincter ani externus verbindet.

    M. sphincter urethrae externus: Dies ist der äußere Schließmuskel der Harnröhre und wird vom M. transversus perinei profundus gebildet.

    Zusätzlich gibt es noch zwei Muskeln, die an die inneren Genitalorgane angrenzen:

    M. ischiocavernosus: Dieser Muskel setzt an den Sitzbeinästen an und bedeckt den Schwellkörper der Klitoris. Er ist an der Erektion beteiligt.

    M. bulbospongiosus (M. bulbocavernosus): Dieser Muskel verläuft von der Centrum perinei und bedeckt die Vestibulardrüse. Bei Frauen kann er das Vestibulum vaginae verengen.

    Die Fascia pelvis, auch als Beckenfaszie bekannt, spielt eine wesentliche Rolle in der Struktur und Funktion des Beckens. Sie umfasst eine Reihe von Bindegewebsschichten, die die Beckenorgane unterstützen, die Muskulatur umhüllen und zur allgemeinen Stabilität des Beckenbodens beitragen. Diese Faszienstruktur ist in zwei Hauptteile gegliedert: die Fascia pelvis parietalis und die Fascia pelvis visceralis.

    1. Fascia pelvis parietalis (Fascia endopelvina)Diese Faszienschicht kleidet die Innenwände des Beckens aus. Sie überzieht die Muskeln, die das Becken bilden, einschließlich des M. piriformis und des M. obturatorius internus. Die Fascia pelvis parietalis trägt zur Abgrenzung der Beckenräume bei und bildet wichtige anatomische Strukturen wie das Spatium retropubicum und das Spatium ischioanale. Sie bietet auch eine Befestigungsfläche für andere Faszien und Ligamente, die die Beckenorgane in ihrer Position halten.
    2. Fascia pelvis visceralis (Fascia propria organi): Die viszerale Beckenfaszie umschließt die Beckenorgane und passt sich deren Formveränderungen an. Jedes Organ ist von einer spezifischen Teilfaszie umgeben, die ihm einen eigenen Namen verleiht. Zudem formt diese Faszie verschiedene Septen, die die Organe voneinander abgrenzen, darunter das Septum vesicovaginale zwischen Blase und Vagina sowie das Septum rectovaginale zwischen Rektum und Vagina. Das begleitende Bindegewebe, welches Blutgefäße und Nerven zu den jeweiligen Organen führt, wird spezifisch benannt: als Paraproctium, das den Mastdarm stützt, als Paracystium, das die Harnblase unterstützt, als Parametrium, das den Uterus umgibt, und als Parakolpium, das die Vagina strukturiert.

    Es gibt auch Öffnungen in der Wand des kleinen Beckens, die den Durchtritt von Nerven und Blutgefäßen ermöglichen:

    Canalis obturatorius: Ein Kanal für den N. obturatorius und die Vasa obturatoria, die vom kleinen Becken zur Innenseite des Oberschenkels verlaufen.

    Foramina ischiadica: Diese ermöglichen den Durchtritt von Gefäßen, Nerven und Muskeln aus dem kleinen Becken in die Gesäßregion. Dabei gibt es das Foramen ischiadicum majus und das Foramen ischiadicum minus.

    Abschließend beherbergt das kleine Becken innere Geschlechtsorgane, die Harnblase, einen Teil des Harnleiters und den Mastdarm. Diese Organe sind von Fett- und Bindegewebe umgeben, und Gefäße sowie Nerven verlaufen in der Beckenwand und im Bindegewebe, um sie zu versorgen und zu innervieren.

  3. Rektum

    • Ursprung des Mastdarms: Verlängerung des Colon sigmoideum, beginnend am oberen Rand des dritten Kreuzbeinwirbels.
    • Form und Krümmungen:
      • Flexura sacralis: Folgt der Kontur des Kreuzbeins nach unten.
      • Flexura anorectalis (perinealis): Knickt im Bereich des Perineums nach hinten ab, Vorwölbung nach vorne.
      • Flexurae laterales: Gelegentliche variable Krümmungen in der Frontalebene.
    • Strukturelle Merkmale:
      • Länge von etwa 15 cm.
      • Drei halbmondförmige Querfalten; prominenteste ist die Kohlrausch-Falte ca. 6 cm oberhalb des Anus auf der rechten Seite.
    • Fortsetzung in den Analkanal: Ampulla recti oberhalb des Analkanals, die sich bei Füllung ausdehnt.
    • Grenzen und Lage:
      • Obere Abschnitt: Vorne und seitlich von Bauchfell bedeckt, retroperitoneal (Rectum fixum).
      • Bauchfellkontakt: Bei Frauen trifft das Bauchfell auf den hinteren Scheidenvorhof und die Rückseite der Gebärmutter (Excavatio rectouterina) bei der Plica transversalis media.
      • Unterhalb der Kohlrausch-Falte: Vollständig extraperitoneal.
    • Anatomische Nachbarschaft:
      • Hinten an Kreuzbein, Steißbein und die hinteren Teile des M. levator ani angrenzend.
      • Vorne an die Vagina grenzend.
    • Vaskulatur und Innervation:
      • A. sacralis mediana, A. rectalis superior.
      • Trunci sympathici, Aa. sacrales laterales, Plexus sacralis in retrorektalem Bindegewebe.
  4. Ureter

    Pars pelvica et intramuralis ureteris: Abschnitt, der von der Kreuzung der Linea terminalis mit der Articulatio sacroiliaca bis zum Eingang in die Blasenwand reicht.

    • Verlauf des Ureters: Rechts verläuft der Ureter oberhalb des Anfangsstücks der A. iliaca externa und links über der Teilung der A. iliaca communis.
    • Peritoneale Abdeckung: Anfänglich von Peritoneum bedeckt, folgt der Ureter der Seitenwand des kleinen Beckens, positioniert sich ventral zur A. iliaca interna.
    • Richtungsänderung des Ureters: Nähe der Spina ischiadica dreht sich der Ureter frontal und medial Richtung Blase, trennt sich dabei vom Bauchfell.
    • Kreuzung mit dem Ligamentum latum uteri: Der Ureter kreuzt dieses Band, verläuft unterhalb der A. uterina und nahe dem seitlichen Vaginalgewölbe.
    • Pars intramuralis: Dieser Teil des Ureters durchdringt schräg die Blasenwand und mündet an der Ureteröffnung in die Blase.
  5. Harnblase

    Die Harnblase ist ein muskuläres Hohlorgan, das dazu dient, Urin zu speichern und ihn später durch die Harnröhre auszuscheiden. Das Fassungsvermögen der Blase beträgt normalerweise 300-500 ml. Man kann die Blase in verschiedene Teile gliedern,

    • den Blasenscheitel (Apex vesicae), 
    • den Blasenkörper (Corpus vesicae), 
    • Blasengrund (Fundus vesicae), 
    • Blasenhals (Collum oder Cervix vesicae), Übergang zur Harnröhre 

    Der Apex ist mit dem Ligamentum umbilicale medianum (Chorda urachi), dem obliterierten Allantoisgang, der zum Nabel führt, verbunden. 

    Das Peritoneum erstreckt sich von der Blase auf den Uterus (Excavatio vesicouterina).

    Das Trigonum vesicae ist ein etwa dreieckiges, faltenfreies Schleimhautgebiet, das sich am Boden der Harnblase befindet. Dieses Dreicheck wird wird durch die beiden Mündungen der Harnleiter (Ostia ureterum) und die innere Öffnung der Harnröhre (Ostium urethrae internum) gebildet. Die Plica interureterica begrenzt nach hinten das Trigonum, vorne bildet sich ein Winkel, welches bis in die Urethra reicht. In diesem Bereich ist die Tunica mukosa mit der Tunica muskularis eng miteinander verwachsen. In übrigen Bereich der Harnblase existiert eine Tunica submukosa, die eine leicht bewegliche Pufferzone zwischen der Schleimhaut und Muskelschicht bildet, somit kann sich die Harnblase problemlos füllen und entleeren.  

  6. Urethra

    Die weibliche Harnröhre ist etwa 3-5 Zentimeter lang. Sie ist vorne mit dem Bindegewebe des Septum urethrovaginale verbunden. Ihr Verlauf beginnt in der Harnblase am Ostium urethrae internum und endet im Vestibulum vaginae, nachdem sie das Diaphragma urogenitale durchquert hat im Ostium urethrae externum. 

    Die Wand der Urethra feminina besteht aus verschiedenen Schichten: 

    • der äußeren Tunica adventitia, 
    • der mittleren Tunica muscularis, 
    • der Tunica spongiosa und 
    • der Tunica mucosa.

    Die äußere Ringmuskelschicht in der Nähe der Blase bildet den M. sphincter urethrae internus (M. sphincter vesicae internus), der zur Hanrblase gehört. Der eigentliche M. sphincter urethrae (früher M. urethrae externus) liegt im Diaphragma urogenitale.

  7. Innere Geschlechtsorgane

    Innere Geschlechtsorgane 1
    Innere Geschlechtsorgane 2
    Innere Geschlechtsorgane 3
    Innere Geschlechtsorgane 4

    Eierstock (Ovar)

    Das Eierstock (Ovarium) befindet sich seitlich in der Beckenregion und verläuft in einer vertikalen Ausrichtung. Es hat eine innere Fläche, die zum Beckeninneren hin zeigt (Facies medialis/intestinalis), und eine äußere Fläche, die zur seitlichen Beckenwand gerichtet ist (Facies lateralis). Der abgerundete freie Rand wird als Margo liber bezeichnet, und am vorderen Rand, dem Margo mesovaricus, ist das Mesovar angeheftet, das eine Struktur des breiten Gebärmutterbandes (Lig. latum uteri) ist.

    Es gibt zwei Pole: 

    • Extremitas uterina
    • Extremitas tubaria

    Das Hilum ovarii, wo Gefäße und Nerven eintreten, liegt am Ansatz des Bindegewebes des Eierstocks, bekannt als Mesovar, an der Margo mesovaricus.

    Das Ovar ist am Extremitas tubaria an der Beckenwand durch das Ligamentum suspensori ovarii verbunden. Die ovariellen Gefäße (Vasa ovarica), Lymphgefäße und Nerven verlaufen entlang dieses Aufhängebandes.

    Das Ligamentum ovarii proprium liegt zwischen Ovar (Extremitas uterina). Dieses liegt direkt hinter dem Tubenwinkel. Die Arterie R. ovaricus der a. uterinae verläuft hier. 

    Das Ovar wir versorgt durch: 

    • A. ovarica 
    • Ramus ovaricus aus der A. uterina.

    Diese Arterien bilden am Margo mesovaricus Anastomosen und versorgen den Eierstock mit Blut. 

    Venen transportieren das venöse Blut über die V. ovarica dextra zur V. cava inferior und über die V. ovarica sinistra zur V. renalis sinistra. Ein Teil des Blutes fließt über den Plexus uterinus zur V. iliaca interna.

    Der Eierstock befindet sich im Bauchraum (intraperitoneal) in der Fossa ovarica. Hier Verlaufen im Retroperitoneum: der N. obturatorius, Vasa obturatoria und die Vasa iliaca externa. Medial davon verlaufen auch die A. umbilicalis und die A. uterina.

     

    Der Eileiter (Tuba uterina, Salpinx)

    Der Eileiter, auch als Tuba uterina bezeichnet, ist ca. 10-15 Zentimetern und 2-5 Millimetern dick. Er verläuft intraperitoneal entlang des oberen freien Randes des breiten Gebärmutterbandes (Ligamentum latum uteri), von der Ecke des Uterus bis zum Eierstock. In der Mesosalpinx verlaufen die Blutgefäße und Nerven zum Eileiter, zusätzlich wird der Eileiter dadurch am Ligamentum latum befestigen.

    Der Eileiter selbst kann in verschiedene Abschnitte unterteilt werden:

    • Infundibulum tubae uterinae (+ Ostium abdominale tubae uterinae )
    • Fimbriae tubae uterinae, 
    • Ampulla tubae uterinae
    • Isthmus tubae uterinae
    • Pars uterina. 

    Die Blutversorgung der Tuba uterina erfolgt durch kleine Äste (Rr. tubarii) von den Arterien A. ovarica und A. uterina, die in der Mesosalpinx verlaufen und miteinander anastomosieren. Venen begleiten die Arterien und münden in die V. ovarica und in den Plexus uterinus/ uterovaginalis. 

    Die Gebärmutter (Uterus )

    Die Gebärmutter, auch Uterus genannt, ist ein hohles, muskuläres Organ im weiblichen Körper, das eine wichtige Rolle während der Schwangerschaft und Geburt spielt.

    Die Gebärmutter besteht aus:

    • dem Körper (Corpus uteri), 
    • der Isthmus uteri
    • dem Gebärmutterhals (Cervix uteri) 

    Die durchschnittliche Länge des Uterus etwa 7,5 cm, die Breite 4 cm und die Dicke 2,5 cm. 

    Der Fundus: uteri stellt den oberen Abschnitt des Uterus dar, der oberhalb der Eintrittspunkte der Eileiter liegt. Seine seitlichen Wände sind mit dem breiten Mutterband (Ligamentum latum uteri) verbunden. An den seitlichen Rändern des Uterus, wo die Eileiter in den Uterus münden, entsteht der Tubenwinkel. Vom Tubenwinkel aus erstreckt sich das Ligamentum ovarii proprium zum Eierstock, während das Ligamentum teres uteri zum Leistenkanal zieht.

    Cervix uteri: Der Gebärmutterhals erstreckt sich mit seinem kegelförmigen unteren Drittel in die Vagina. Er gliedert sich in die Portio supravaginalis cervicis (Endocervix) und die Portio vaginalis cervicis (Ectocervix oder einfach Portio). Im oberen Bereich der Vagina bildet die Cervix uteri zwischen der Portio und der Vaginalwand das vordere und hintere Scheidengewölbe (Fornix vaginae).

    Portio vaginalis: Am Ende der Portio vaginalis befindet sich der äußere Muttermund, auch als Ostium uteri (Orificium externum uteri) bekannt.

    Die Portio vaginalis hat normalerweise eine rötliche Farbe und ist mit mehrschichtigem, nicht verhorntem Plattenepithel bedeckt, ähnlich wie die Vagina. Am Übergang zum Ostium uteri wechselt dieses Epithel zum einschichtigen, hochprismatischen Epithel des Zervikalkanals (Canalis cervicis). Zwischen Pubertät und Menopause kann das zylindrische Epithel des Zervikalkanals nach außen auf die Portio wandern (Ektropionierung), was zu einer intensiveren Rötung führt. Mit einer Kolposkopie lassen sich in diesem Bereich Krebsvorstufen und Krebs erkennen.

    Bänder des Uterus (Gebärmutterbänder):

    Ligamentum cardinale: Dieses Band verläuft seitlich an der Gebärmutter und erstreckt sich bis zur Vagina. Es teilt sich auf in:

    • Blasenpfeiler (Paracystium) vorne 
    • Rektumpfeiler (Paraproctium) hinten
    • Richtung Zervix (Paracervix) seitlich
    • Richtung Vagina (Parakolpium) seitlich

    Parametrien: 

    • vorderes = Paracystium, 
    • seitliches = Uterovaginalpfeiler, Lig. cardinale,
    • hinteres = Paraproctium

    Ligamentum pubovesicale: Dieses Band verläuft von der Symphyse (Schambeinfuge) bis zur Blase und unterstützt die Vorderwand der Vagina.

    Ligamentum vesicocervicale: Dieses Band erstreckt sich von der Cervix uteri zur Blase und trägt zur Unterstützung bei.

    Ligamentum vesicovaginale: Dieses Band verläuft von der Vagina zur Blase und unterstützt die Blase.

    Ligamentum vesicale laterale: Es verläuft vom Arcus tendineus fasciae pelvis zur Blase und trägt zur Stabilität der Blase bei. Außerdem verläuft hier die A. vesicalis inferior.

    Ligamentum sacrouterinum: Dieses Band verbindet die Cervix uteri mit dem Rectum (Enddarm) und dem Kreuzbein. Es bildet eine Peritonealfalte und ist ein wichtiger Teil der hinteren Unterstützung der Gebärmutter.

    Ligamentum teres uteri (Lig. rotundum, rundes Mutterbandes): Dieses Band verläuft von beiden Seiten des Tubenwinkels zum inneren Leistenring durch den Leistenkanal bis in in das Bindegewebe des Mons pubis und der großen Schamlippen..

    Das Peritoneum, das auch als Bauchfell bezeichnet wird, bildet eine Art doppelte Schicht im Beckenbereich der Frau, die die inneren Organe bedeckt und schützt.

    Das Peritoneum liegt wie ein Tuch auf dem Uterus. Vorne wird die Harnblase und die Uterusvorderwand bedeckt und bildet hier eine Vertiefung auf Höhe der Zervix uteri, Excavatio vesicouterina genannt. Weiter erstreckt sich das Peritoneum über den Fundus und auf die Hinterwand bis zur Fornix vaginae posterior. Hier wird wieder eine Vertiefung gebildet, Excavatio rectouterina oder Douglasraum genannt. Das Peritoneum bedeckt dann die Rektumvorderwand.  Der Douglasraum ist der tiefste Punkt im kleinem Becken der Frau. 

    Ligamentum latum uteri (Breites Gebärmutterband): Von den seitlichen Rändern der Gebärmutter zieht sich breites Bauchfellgewebe, das Lig. latum uteri, zur seitlichen Beckenwand. Zwischen den beiden Schichten des Bauchfells (Bauchfellduplikatur) befindet sich Bindegewebe, das als Parametrium oder Paracervix bezeichnet wird. Struktur des Ligamentum latum uteri: 

    • Bindegewebe
    • Blutgefäße
    • Nerven

    Der Harnleiter verläuft in der Nähe der hinteren Seite des Lig. latum und biegt sich oberhalb des Beckenbodens nach innen und vorne. Er unterkreuzt die Arteria uterina.

    Das Lig. latum uteri besteht aus drei Teilen: 

    • dem Mesometrium, seitlich der Gebärmutter inklusive Arteria uterina und Venen aus dem Uterovaginalplexus
    • dem Mesosalpinx, im Bereich der Tube
    • dem Mesovarium, im Bereich des Ovars inklusive Lig. ovarii proprium, Lig. suspensorium ovarii 

    Scheide (Vagina)

    Länge und Struktur: Die Vagina ist ein muskulöses und bindegewebiges Organ mit einer Länge von etwa 8-11 cm. In ihrem nicht gedehnten Zustand zeigt sie im Querschnitt eine charakteristische H-förmige Struktur.

    Anatomische Ausrichtung: Natürlich verläuft die Vagina von unten vorne nach oben hinten, angepasst an die Form des weiblichen Beckens.

    Vaginalwände:

    • Paries anterior (Vorderwand): Diese Wand ist kürzer wegen der Anwesenheit der Portio vaginalis uteri, einem Teil des Gebärmutterhalses, der in die Vagina hineinragt.
    • Paries posterior (Hinterwand): Länger als die Vorderwand, bildet sie das größere hintere Scheidengewölbe (Fornix posterior).

    Scheidengewölbe (Fornix vaginae):

    • Es gibt insgesamt vier Gewölbe: das Fornix posterior, Fornix anterior und zwei Fornices laterales, die sich um die Portio vaginalis des Uterus herum bilden.

    Öffnung und Eingang:

    • Ostium vaginae: Die Öffnung der Vagina mündet im Vestibulum vaginae, direkt unterhalb des Diaphragma urogenitale.
    • Introitus vaginae: Der Eingang zur Vagina, wo sich das Jungfernhäutchen (Hymen) oder dessen Überreste, die Carunculae hymenales, befinden.

    Vaginalwandmerkmale:

    • Die Wand der Vagina ist in jüngeren Jahren weich und zeigt charakteristische quer verlaufende Falten, bekannt als Rugae vaginales, die zur Flexibilität und Dehnbarkeit beitragen.

    Lage im Becken:

    • Die Vagina verläuft zwischen dem Rektum und der Harnblase bzw. der Harnröhre. Zwischen diesen Strukturen befinden sich das Septum rectovaginale und das Septum vesicovaginale bzw. urethrovaginale, die als trennende Membranen dienen.

    Besonderheiten des hinteren Scheidengewölbes:

    • Das Fornix vaginae posterior bildet den unteren Abschluss der Excavatio rectouterina, auch bekannt als Douglas-Raum, und ist von Bauchfell bedeckt.

    Gefäßversorgung:

    • Die Arteria uterina erreicht die Cervix uteri in der Nähe der Fornices laterales vaginae. An dieser anatomischen Stelle unterkreuzt der Ureter die Arteria uterina, was bei chirurgischen Eingriffen von Bedeutung ist.
  8. Äußere Geschlechtsorgane

    Äußere Geschlechtsorgane

    Schamberg (Mons pubis)

    Der Mons pubis ist eine dreieckige Erhebung aus Bindegewebe, die sich oberhalb der Symphyse befindet. Diese Erhebung trägt bei erwachsenen Frauen die Schambehaarung.

    Große und kleine Schamlippen (Labia majora et minora pudendi)

    Große Schamlippen (Labia majora pudendi):

    • Die äußeren Schamlippen, auch als Labia majora pudendi bekannt, enthalten subkutanes Fettgewebe, das sie zu erhöhten Hautfalten formt.
    • Sie bilden eine Schutzbarriere für die Scheide und umschließen die kleinen Schamlippen.
    • Die vordere und hintere Verbindung der großen Schamlippen wird als Commissura labiorum anterior et posterior bezeichnet.

    Kleine Schamlippen (Labia minora pudendi):

    • Die kleinen Schamlippen, auch Labia minora pudendi genannt, sind dünn, ohne Fettgewebe, aber reich an Talgdrüsen.
    • Sie umgeben den Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae).
    • Vorne formen die kleinen Schamlippen das Frenulum clitoridis und das Praeputium clitoridis, hinten das Frenulum labiorum.

    Scheidenvorhof (Vestibulum vaginae)

    Der Scheidenvorhof wird seitlich von den kleinen Schamlippen begrenzt, vorne vom Frenulum clitoridis und hinten vom Frenulum labiorum. Innerhalb des Vestibulums befinden sich:

    • Die Scheidenöffnung (Ostium vaginae)
    • Die äußere Harnröhrenöffnung (Ostium urethrae externum)
    • Die Ausführungsgänge der großen und kleinen Vorhofdrüsen (Glandulae vestibulares majores et minores)

    Drüsen des Scheidenvorhofs

    Bartholin-Drüsen (Glandulae vestibulares majores):

    • Diese paarigen, etwa erbsengroßen Drüsen befinden sich im Diaphragma urogenitale.
    • Die Ausführungsgänge münden auf der Innenseite der kleinen Schamlippen, nahe dem Ostium vaginae.
    • Sie produzieren ein Sekret zur Befeuchtung des Scheideneingangs.
    • Bei Verschluss der Ausführungsgänge können Bartholin-Zysten entstehen, und wenn diese sich entzünden, spricht man von einem Bartholinischen Abszess.

    Kleine Vorhofdrüsen (Glandulae vestibulares minores):

    • Diese sind Ansammlungen kleiner Drüsen, die in den Scheidenvorhof münden.

    Paraurethraldrüsen (Skene-Drüsen):

    • Diese Drüsen münden neben der Harnröhre und werden auch Ductus paraurethrales genannt.

    Jungfernhäutchen (Hymen)

    Das Hymen ist eine Membran, die den äußeren vom inneren Genitalbereich trennt.

    Vulva und Schwellkörper

    Klitoris:

    • Die Klitoris besteht aus den Crura clitoridis, dem Corpus clitoridis und der Glans clitoridis. Sie entspricht den Corpora cavernosa penis des Mannes.

    Bulbus vestibuli:

    • Die beiden Bulbi vestibuli befinden sich seitlich des Vestibulum vaginae und entsprechen dem Corpus spongiosum penis des Mannes.