Evidenz - Leistenhernienreparation, Shouldice - Allgemein- und Viszeralchirurgie
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Zusammenfassung der Literatur
In den letzten 25 Jahren hat sich die Chirurgie der Leistenhernie grundlegend geändert. Die wesentlichen Ursachen hierfür waren u. a. die Einführung spannungsfreier Operationstechniken, der Einsatz minimal-invasiver Verfahren und auch ökonomische Gründe, was zu einer nahezu unübersehbaren Auswahl an Techniken, Instrumenten und Netzprothesen geführt hat.
Eine Metanalyse aus 2012, die offene naht- mit offenen netzbasierten Verfahren verglich, zeigte, dass die Technik nach Shouldice im Vergleich zu anderen Nahtverfahren die Rezidivrate von 7 % auf 4,3 % zu senken vermag (1). Im Vergleich zu netzbasierten Verfahren ist die Rezidivrate jedoch mindestens 4-fach erhöht (4 % gegenüber 0,9 %).
Bezüglich des eingesetzten Nahtmaterials für die vier fortlaufenden Nahtreihen bei der Shouldice-Technik existieren Studien aus den 1990er Jahren (2, 4, 8), in denen nicht-resorbierbares, langsam-resorbierbares und resorbierbares Fadenmaterial untersucht wurde. Tendenziell ergaben sich für nicht-resorbierbares Nahtmaterial weniger Rezidive.
Der Stellenwert einer Cremaster-Resektion ist wenig untersucht worden, weist aber sowohl Vor- als auch Nachteile auf (7), nämlich weniger Rezidive, dafür aber höhere Raten an chronischen Leistenschmerzen.
Die Leitlinien der European Hernia Society (EHS) (3, 6) und der Danish Hernia Database (14) empfehlen bei Erwachsenen routinemäßig das netzbasierte Verfahren nach Lichtenstein oder endoskopisch-laparoskopische Verfahren.
Fazit:
Die Technik nach Shouldice als klassisches, offenes Verfahren hat zwar an Bedeutung verloren, sollte aber weiterhin zum Repertoire eines jeden Hernienchirurgen gehören. Gründe für einen offenen anterioren Zugang mit netzfreier Rekonstruktion können beispielsweise kindliche Hernien, Infektsituationen und auch ökonomische Gründe sein.Aktuell laufende Studien zu diesem Thema
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Literatur zu diesem Thema
1. Amato B, Moja L, Panico S, Persico G, Rispoli C, Rocco N, Moschetti I. Shouldice technique versus other open techniques for inguinal hernia repair. Cochrane Database Syst Rev. 2009 Oct 7
2. Hilgert RE, Dörner A, Wittkugel O. Comparison of polydioxanone (PDS) and polypropylene (Prolene) for Shouldice repair of primary inguinal hernias: a prospective randomised trial. Eur J Surg. 1999 Apr;165(4):333-8.
3. Miserez M, Peeters E, Aufenacker T, Bouillot JL, Campanelli G, Conze J, Fortelny R, Heikkinen T, Jorgensen LN, Kukleta J, Morales-Conde S, Nordin P, Schumpelick V, Smedberg S, Smietanski M, Weber G, Simons MP. Update with level 1 studies of the European Hernia Society guidelines on the treatment of inguinal hernia in adult patients. Hernia. 2014 Apr;18(2):151-63.
4. Nordin P, Haapaniemi S, Kald A, Nilsson E. Influence of suture material and surgical technique on risk of reoperation after non-mesh open hernia repair. Br J Surg. 2003 Aug;90(8):1004-8.
5. Rosenberg J, Bisgaard T, Kehlet H, Wara P, Asmussen T, Juul P, Strand L, Andersen FH, Bay-Nielsen M; Danish Hernia Database. Danish Hernia Database recommendations for the management of inguinal and femoral hernia in adults. Dan Med Bull. 2011 Feb;58(2)
6. Simons MP, Aufenacker T, Bay-Nielsen M, Bouillot JL, Campanelli G, Conze J, de Lange D, Fortelny R, Heikkinen T, Kingsnorth A, Kukleta J, Morales-Conde S, Nordin P, Schumpelick V, Smedberg S, Smietanski M, Weber G, Miserez M. European Hernia Society guidelines on the treatment of inguinal hernia in adult patients. Hernia. 2009 Aug;13(4):343-403.
7. Töns C, Klinge U, Kupczyk-Joeris D, Rötzscher VM, Schumpelick V. Cremasterresektion bei Shouldice-Reparation. Eine prospektiv kontrollierte Bicenter-Studie. Zentralbl Chir 1991; 116: 737-43.
8. Töns C, Nahrstedt U, Hoffmann NM, Grünwald UK, Shah S. Konsensuskonferenz Hernienchirurgie Magdeburg, 28.-30. November 2003: Standardisierung der Operationstechnik Shouldice. Zentralbl Chir 2003; 128: 576-7.
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