Perioperatives Management - Ileostomarückverlagerung (ohne Resektion) mit Hautverschluss in Gunsight-Technik - Allgemein- und Viszeralchirurgie
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Indikationen
Ein intestinales Stoma ist ein chirurgisch angelegter künstlicher Darmausgang, der eine Stuhlausscheidung ermöglicht.
Ein doppelläufigen Ileostomas könnte aus folgenden Indikationen angelegt worden sein:
- Als protektives Ileostoma im Rahmen einer low-anterior-Rektumresektion (LAR) bei Rektum-Ca
- Bei einer gefährdeten Anastomose im Rahmen einer Kolon-/Rektumresektion (z.B. Perforation mit Peritonitis, Dickdarmileus, Ischämie)
- Nach einer Anastomoseninsuffizienz bei Kolon-/Rektumresektion
- Bei abdominellem Trauma mit Darmverletzung
- Bei der Versorgung von komplizierten Analfisteln/rektovaginalen Fisteln
- Nach Proktokolektomie bei Colitis ulcerosa (dreizeitiges Verfahren)
- Palliatives Ileostoma bei Ileus (z.B. Peritonealkarzinose)
Zeitpunkt der Stomarückverlagerung
Für den optimalen Zeitpunkt existiert bislang keine eindeutige Empfehlung.
Ein frühzeitiger Verschluss eines doppelläufigen protektiven Ileostomas 10 bis 14 Tage nach Anlage ist nach schneller Erholung von der Primäroperation prinzipiell möglich mit positiven Auswirkungen auf Lebensqualität und mögliche Stomakomplikationen. Durch physiologische entzündliche Verklebungen zwischen Darm und Bauchdecke sowie zwischen den Darmschlingen untereinander ist die Rückverlagerung zu diesem frühen Zeitpunkt aber deutlich erschwert. Erfahrungsgemäß bilden sich diese Verklebungen innerhalb von 6-10 Wochen zurück, wodurch die Rückverlagerung meist 10-12 Wochen nach Anlage erfolgt.
Kontraindikationen
- Rezidiv einer Tumorerkrankung bzw. Peritonealkarzinose
- Anastomoseninsuffizienz
- Hohes Risiko für eine Inkontinenz
- Schlechter Allgemeinzustand des Patienten
- Laufende Chemotherapie
- Akuter Schub M. Crohn/C. ulcerosa
Präoperative Diagnostik
- Re-Staging (Abdomen- und Thorax-CT) bei neoplastischen Erkrankungen
- Rektoskopie und klinische Beurteilung (digital) der Anastomose nach low-anterior-Rektumresektion
- Beurteilung des Sphinkterapparates
- Abdomen-CT mit rektaler Füllung von Kontrastmittel zur Beurteilung der Anastomose ggf. auch Kontrastmittelfüllung des abführenden Schenkels alternativ endoskopische Kontrolle (Koloskopie).
- Labor mit Gerinnung
Spezielle Vorbereitung
Für die Rückverlagerung sind i.d.R. keine speziellen Vorbereitungen nötig. Eine perioperative Antibiotikaprophylaxe zur Verringerung von Wundinfekten ist sinnvoll.
Aufklärung
- Allgemeine Operationsrisiken (Blutung, Nachblutung, Thromboserisiko, Embolierisiko etc.)
- Wundheilungsstörungen (häufig)
- Darmverletzung intraoperativ
- Anastomoseninsuffizienz
- Postoperative Stenosierung (zu enge Re-Anastomosierung)
- Postoperativer Ileus (Paralyse, mechanisch (s.o.))
- Stuhlunregelmäßigkeiten
- Ggf. Revisionseingriff
- Fistelbildung (kutane Stuhlfistel)
- Narbenbruch
- Inkontinenz
- Adhäsionen
Anästhesie
Lagerung
OP-Setup
Spezielle Instrumentarien und Haltesysteme
Postoperative Behandlung
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