Komplikationen - Endoluminale Vakuum-Therapie mit dem Endo-SPONGE® zur Behandlung der Anastomoseninsuffizienz des unteren GI-Traktes

  1. Komplikationen

    • Versehentliche intraperitoneale Platzierung des Schwamms mit der Gefahr der Auslösung einer Darmfistel.
      Eine Peritonitis muss nicht befürchtet werden, da über das Vakuum eine Druckumkehr erfolgt und damit das infektiöse Sekret drainiert wird.
    • Aufsteigende Infektion mit generalisierter Peritonitis → Relaparotomie mit Zieldrainagen und Antibiotikatherapie, ggf. Auflösung der Anastomose mit endständigem Kolostoma.
      Dies ist aber nicht die Folge der Spongetherapie, sondern Folge einer nicht adäquaten Wundsekret-Drainage. Die häufigsten Ursachen sind ein unzureichendes Vakuum im Ablaufbehälter, ein verstopfter Schwamm/Katheter, ein nicht vollständig drainierter Fokus durch mehrere Kammern/Fuchsbau der Wundhöhle oder ein zu kleiner Schwamm.
    • Entero-anale Fistel durch Kontakt des Schwamms zum Dünndarm.
    • Blutverlust bei kleineren septischen Arrosionsblutungen, die durch das Vakuum unterhalten werden (insgesamt sehr selten!).
    • Schwammverlust durch Abriss des Katheters beim Entfernen.
      Die Entfernung mit endoskopischen Fasszangen kann dann sehr zeitaufwendig sein.
    • Einwachsen des Schwammes in das Granulationsgewebe mit dadurch bedingten Schwierigkeiten bei der Entfernung und ggf. Auslösung von Blutungen aus dem Granulationsgewebe.
    • Dislokation nach intraluminal mit Verlegung des Darmlumens.
      Ein Ileus tritt dadurch in der Regel nicht auf, da der Schwamm schnell durch den Stuhl verstopft und dadurch das System als nicht mehr funktional auffällt. Die Schleimhaut selber ist völlig resistent gegenüber dem Vakuum und dem Polyurethanschwamm, sodass dadurch keine Arrosion oder Perforation verursacht wird (im Gegensatz zur Serosaseite!).