Perioperatives Management - Endoluminale Vakuum-Therapie mit dem Endo-SPONGE® zur Behandlung der Anastomoseninsuffizienz des unteren GI-Traktes

  1. Indikationen

    Die bedeutsamste Komplikation nach tiefer anteriorer Rektumresektion ist die Anastomoseninsuffizienz.
    Durch den in unmittelbarer Nähe der Anastomose gelegenen Sphinkter kommt es zu einem permanenten Rückstau von infiziertem Sekret und Gas ins Darmlumen.
    Nach Auftreten einer Anastomoseninsuffizienz entsteht primär eine Entzündung extraperitoneal im Bereich der Anastomose, lokalisiert im kleinen Becken. Bleibt die Entzündung lokalisiert und kann endoskopisch eine Höhle dargestellt werden, kommt die endoluminale Vakuum-Therapie mit dem Endo-SPONGE® zur Anwendung.
    Voraussetzung ist ein funktionierendes protektives Ileostoma, das in aller Regel beim Ersteingriff angelegt wurde.

  2. Kontraindikationen

    • generalisierte Peritonitis
    • keine einspiegelbare Wundhöhle
    • intraperitoneale Lage der Wundhöhle, wenn die Wand der Höhle von Dünndarmschlingen gebildet wird. Ansonsten kann auch die intraperitoneal gedeckte Perforation mit dem Sponge behandelt werden
  3. Wirkungsweise des Endo-SPONGE®

    Durch die offenen Poren des Polyurethanschwamms wird der Sog gleichmäßig
    auf das gesamte, mit der Oberfläche des Schwamms in Kontakt stehende Gewebe übertragen. Dadurch werden erreicht:

    • kontinuierliche Drainage ohne Sekretstau,
    • Debridement mit rascher Säuberung der Wundhöhle,
    • Granulationsförderung,
    • stetige mechanische Verkleinerung der Wundhöhle,
    • Infektkontrolle.
  4. Das Wunddrainage-System

    Das Redyrob® Trans Plus ist ein geschlossenes regelbares Wunddrainage-System mit

    • einfacher Handhabung,
    • erhaltener Mobilität des Patienten,
    • einfachem Wechsel,
    • Füllvolumen von 600 ml,
    • quantitativer Vakuumanzeige zum Ablesen des restlich verfügbaren Vakuums.

    Die Ableitung des Sekretes erfolgt mittels der Redyrob® Trans Plus Flasche. Der Drainageschlauch wird transanal ausgeleitet und mit der Redyrob® Trans Plus Flasche über einen Y-Stück verbunden. Maximal 2 Schwämme können mit einer Flasche verbunden werden. Die Konnektion erfolgt über eine Luer-Lock-Verbindung.
    Eine gleichmäßige Drainageleistung (bis zur 95 %-igen Behälterbefüllung) bei allen Reglereinstellungen ist gewährleistet.
    Der Vakuumregler verfügt über 3 Positionen, die den Sog entsprechend regulieren.
    Stufe 1 = Niedervakuum
    Stufe 2 = Mittelvakuum
    Stufe 3 = Hochvakuum

    In Verbindung mit Endo-SPONGE® darf nur Stufe 1 verwendet werden.

    Durch den applizierten Sog wird eine kontinuierliche und effektive Ableitung gewährleistet und somit ein Sekretstau in der Höhle vermieden.

  5. Der Schwammwechsel

    Das Endo-SPONGE®-System muss alle 48 – 72 Stunden gewechselt werden:

    1. Befundkontrolle mit dem flexiblen Endoskop bei liegendem Schwamm,
    2. Trennen vom Vakuum,
    3. Anspülen und Ziehen des Schwamms,
    4. neue Schwammeinlage in der gleichen Technik wie bei der Erstanlage.

    Es tritt eine stetige Verkleinerung und Abheilung der Wundhöhle ein.