Aortofemoraler Bifurkationsbypass (Y-Prothese) bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit Stadium IIb-III - Gefäßchirurgie
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Freilegung der rechten Leiste, Präparation der Femoralisgabel
Längsverlaufende Hautinzision ca. 1 cm lateral der A. femoralis und Durchtrennung der Subcutis unter subtiler Blutstillung. Unter Schonung der Lymphbahnen werden die lateralen Lymphkollektoren unmittelbar kaudal der Leiste zwischen Klemmen durchtrennt und mit Durchstechungsligaturen versorgt. Präparation und Anschlingen der A. femoralis communis, A. femoralis superficialis und A. profunda femoris. Prüfung der Gefäßwand (Qualität, Verkalkungen) durch Palpation.
Tipps:
1. Als erster Schritt Freilegung der Leiste, damit die Abdominalhöhle nur kurze Zeit offen ist. Der Patient kühlt dadurch weniger schnell aus, was die postoperative Phase verbessert und eine schnellere Extubation ermöglicht.
2. Der Zugang lateral der A. femoralis ermöglicht einen kulissenartigen Verschluss der Leiste. Dadurch kann die Gefäßrekonstruktion besser gesichert werden und oberflächliche Wundheilungsstörungen wie z. B. Wundrandnekrosen münden nicht zwangsläufig in einen tiefen Infekt.
3. Besonders im Stadium IV der PAVK nach Fontaine sind die Lymphkollektoren und Lymphknoten oft sehr vergrößert und stellen eine potentielle Infektquelle für die Gefäßrekonstruktion dar. Daher unbedingt sorgfältige, instrumentelle Präparation und kein grobes Manipulieren in der Wunde mit den Fingern!
4. Mediodorsal befindet sich die A. circumflexa femoris medialis (A. femoralis -> A. profunda femoris -> A. circumflexa femoris medialis). Sie ist von der Lage und vom Kaliber her sehr variantenreich, oft kaliberstark. Sie muss unbedingt separat angeschlungen und später ausgeklemmt werden, da Verletzungen des Gefäßes zu unübersichtlichen Blutungen führen können.
5. Im Stadium IV der PAVK nach Fontaine und auch bei Wiederholungseingriffen sind in der Regel ausgeprägte Adhäsionen zwischen der A. femoralis und der tiefen Beinvene vorhanden. In diesen Fällen ist mit einer zeitaufwendigen Präparation zu rechnen.
TEA der A. femoralis rechts
Nach Ausklemmen der Femoralisgabel und Längsinzision erfolgt die lokale Gabe von 2000 IE Heparin-Kochsalz-Lösung nach zentral in die A. femoralis, nach peripher in die A. femoralis superficialis und A. femoralis profunda. Aufsuchen einer geeigneten Dissektionsebene und lokale TEA.
Nach Einlegen einer angezügelten feuchten Kompresse und Abdeckung der Leistenwunde mit einem feuchten Bauchtuch gleiches Vorgehen in der linken Leiste (nicht dargestellt).
Tipps:
1. Keine Dissektion nach peripher provozieren.
2. Ausreichende Freilegung nach peripher bis in ein weiches Segment der Arterie.
3. Ggf. Naht-Fixation eines peripher nicht auslaufenden Plaques.
4. Ggf. Planen einer Profundaplastik, die eine Freilegung bis in die 3. Aufzweigung des Gefäßes erfordert.
5. Wenn nach der TEA der Leistengefäße die Gefäßwund dünn und zerreißlich ist und die Gefäßnaht leicht einschneidet, kann man zu einem Trick greifen, um die Situation zu retten. Hierzu präpariert man sich aus der Oberschenkelmuskulatur einen Faszienstreifen zurecht, den man zur Stabilisierung als Gegenpolster von außen gegen die Gefäßwand hält und bei der Gefäßnaht mitfasst. Dadurch kann nicht nur das Einreißen der Naht von vorneherein verhindert, sondern auch die bereits eingerissene Gefäßwand repariert werden.
Laparotomie
Es erfolgt die mediane Laparotomie vom Xiphoid bis hinab zur Symphyse unter linksseitiger Umschneidung des Nabels.
Tipps:
1. Ausreichend Abstand zum Nabel einhalten und die Haut nicht tangential inzidieren, da ansonsten Wundrandnekrosen entstehen können.
2. Wird der Knorpel des Xiphoids durch die Inzision verletzt, kann das zur Entwicklung eines sog. Narbenknochens führen. Die Inzision sollte daher etwas lateral des Xiphoids beginnen.
Eröffnung des Retroperitoneums und Präparation der Aorta
Ausklemmen der terminalen Aorta
Zentrale End-zu-End-Anastomose
Retroperitoneales Durchziehen der Prothesenschenkel in beide Leisten
End-zu-Seit-Anastomose linke Leiste
Flush-Manöver und Freigabe des linken Prothesenschenkels
End-zu-Seit-Anastomose rechte Leiste
Flush-Manöver und Freigabe des rechten Prothesenschenkels
Verschluss des Retroperitoneums
Verschluss der Leistenzugänge
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