- Massen-Blutung durch Verletzung der großen Gefäße
- Durch Kompression mittels Stieltupfer ist die Situation meistens soweit unter Kontrolle zu bringen, dass unter kontinuierlicher Kompression der Umstieg zur Thorakotomie kontrolliert und ohne zu hohe Blutverluste realisiert werden kann und die Information der Anästhesie, Vorbereitung weiterer Instrumente und gegebenenfalls die Organisation einer adäquaten Assistenz möglich ist. Blinde Klemm- und Umstechungsversuche vergrößern den Schaden in der Regel eher.
- Parenchymläsionen der Lunge bei der Mobilisation oder im Bereich der Klammernähte
- Der Versuch einer Naht ist bei vulnerablem Lungengewebe oder einer Emphysemlunge häufig frustran. Hier ist die Verwendung einer Klammernahtverstärkung oder einer Versiegelungsmatrix hilfreich.
- Im Einzelfall muss der Operateur nach Auskunft der Anästhesie über das Fistelvolumen entscheiden, ob auch eine konservative Therapie mit Thoraxdrainage vertretbar ist.
- Verletzung der gegenseitigen Pleura
- Eine unbemerkte Eröffnung der gegenseitigen Pleura mediastinalis kann zum Spannungspneumothorax führen. Wichtig ist, die Situation zu erkennen und entweder die Pleura breitflächig zu eröffnen oder eine Thoraxdrainage auf der Gegenseite einzubringen.
- Verletzung der Trachealwand, der Hauptbronchien oder anderer Segmentbronchien
- Verletzung des Nervus vagus, Nervus phrenicus und Nervus laryngeus recurrens
- Verletzung des Ösophagus
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Intraoperative Komplikationen
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Postoperative Komplikationen
- Kardiale Arrhythmie (10-15 %)
- Persistierende Luftfistel (ab dem 8. postoperativen Tag, ca. 8-15 %)
- Eine Revisionsoperation aufgrund einer Parenchymfistel ist nur sehr selten erforderlich. Häufig ist die konservative Therapie (mit Geduld, Sog-Auslass-Versuch oder chemischer Pleurodese) ausreichend.
- Postoperatives Pleuraempyem (0,1-2 %)
- Häufigste Ursache ist die persistierende Luftfistel mit Kontamination der Pleurahöhle bei vorbestehendem Immundefizit.
- Die Therapie besteht zunächst in der suffizienten Drainage und Antibiotikatherapie. Eine operative Revision ist bei fortbestehender bronchopleuraler Fistel häufig erforderlich.
- Wichtigste Maßnahmen sind neben dem raschen Therapiebeginn mit einer Breitbandantibiose die Bronchialtoilette und bronchoskopische Materialgewinnung (Mikrobiologie) sowie intensive Physiotherapie.
- Hämatothorax (mit notwendiger Transfusion oder Re-Operation 1-4 %)
- Sofortige operative Revision bei 1L blutigem Sekret in der 1. Stunde nach Operation oder anhaltenden Fördermengen von 200-400ml/h in den ersten 5 Stunden nach Operation.
- Chylothorax (0,5-1 %)
- Zunächst konservative Therapie mittels MCT-Kost oder parenteraler Ernährung. Bei anhaltender Sekretion über 14 Tage ist eine radiologische Intervention oder Operation indiziert.
- Stimmlippenparese (0-1 %)
- Logopädische und HNO-ärztliche Mitbetreuung.
- Nervenläsionen durch Lagerungsschäden