Komplikationen - Anastomosentechnik, biliodigestiv, klassisch

  1. Intraoperative Komplikationen

    • Verletzung der Gallenwege > Naht, ggf. Gallengangsdrainage
    • Verletzung der A. hepatica oder ihrer Äste > End-zu-End Anastomose, ggf. Patch
    • Darmverletzung > Übernähung
  2. Postoperative Komplikationen

    • Postoperative Blutung > gewöhnlich innerhalb der ersten 24 Stunden > sofortige Reexploration mit Identifikation der Blutungsursache und sicherer Kontrolle der Blutung.
    • Cholangitis > antibiotische Behandlung
    • Biliäre Obstruktion(Fieber, Ikterus, Schmerzen) > In den ersten Tagen noch normal durch postoperatives Ödem; bei anhaltender Obstruktion Stent durch ERCP oder PTC; Neuanlage der Anastomose frühestens nach 6-8 Wochen.
    • Pankreatitis > konservative Behandlung
    • Verzögerte gastrale Entleerung/Ileus > oft indirekte Zeichen einer Peritonitis > CT; Cave Aspiration!
    • Insuffizienz der biliodigestiven Anastomose >

    → stabiler Patient ohne Peritonitis-Zeichen > Zieldrainage belassen, Fördermenge kontrollieren, weitere Diagnostik per CT, ggf. MRCP
    → bei V.a. Peritonitis > Revision mit Einlage einer enterohepatischen Drainage und Übernähung; Neuanlage der Anastomose selten indiziert.

    Einen Algorithmus zum Vorgehen bei Gallefisteln finden Sie hier: Gallefistel

    • Insuffizienz der Dünndarmanastomose >

    Austritt von Dünndarmsekret über die Wunde, suspekte Drainageflüssigkeit, d.h. entweder eindeutig Dünndarmsekret oder Sekret mit erhöhter Bilirubin- oder Amylasekonzentration im Vergleich zum Serum, orale Gabe von Toluidinlösung und deren Austritt über die liegende Zieldrainage.

    → Bereits entfernte Drainagen: Sonographisch oder CT- gesteuerte Punktion, ggf. mit Drainage.
    → Eine MDP oder ein CT mit wasserlöslichem Kontrastmittel kann die Leckage einer Dünndarmanastomose nicht sicher ausschließen!
    → Enterokutane Fisteln, insbesondere vom blinden Ende des Jejunums ausgehend, können konservativ behandelt werden.
    → entscheidend ist die klinische Einschätzung des Patienten: Schmerzen mit Zeichen einer lokalen oder generalisierten Peritonitis, Sepsis-Anzeichen mit Anstieg der Infektparameter im Labor > auch bei nicht eindeutiger Diagnostik zügige Indikationsstellung zur Relaparotomie!

    Einen Algorithmus zum Vorgehen bei Dünndarmfisteln finden Sie hier: Dünndarmfistel

    • Stenose als Spätkomplikation mit intermitterender Cholangitis > Stent, ggf. Neuanlage