Evidenz - EndoStim® Stimulations-Therapie des unteren Ösophagussphinkters

  1. Zusammenfassung der Literatur

    Das EndoStim-System ist CE-gekennzeichnet und seit 2013 in Deutschland im klinischen Einsatz.

    Die Evaluation erfolgte in einer sechsmonatigen Pilotstudie1. 24 GERD-Patienten mit Restsymptomen trotz täglicher PPI-Einnahme, pathologischer pH-Metrie und gesicherter Ösophagitis nahmen daran teil. Die EndoStim-Therapie besserte den endoskopischen Befund und die ph-Metrie signifikant. Der prozentuale Zeitanteil mit einem pH < 4 sank von 10,1 % auf 5,1 % in 24 Stunden. Zudem stieg der Sphinkterdruck deutlich an und am Ende der Studie waren 91 % der Probanden ohne PPI. Nach weiteren sechs Monate betrug der Zeitanteil mit einem pH < 4 3,3 % und 96 % der Patienten kamen ohne PPI aus2. Die Stimulation führte nicht zu unerwarteten Komplikationen. Eine internationale Multicenterstudie bestätigte diese Ergebnisse3. Darin senkte der Schrittmacher die prozentuale pH-Zeit nach einem halben Jahr von 11,3 % auf 2,6 % und 92 % der Teilnehmer nahmen keine PPI mehr ein.

    Auch die drei Jahre nach der ersten Implantation veröffentlichten Langzeitergebnisse von 21 Patienten untermauern die Resultate4. Der Zeitraum mit pH-Werten < 4 ging von 10,1 % auf 4,1 % zurück. Und die krankheitsbezogene Lebensqualität besserte sich – auch im Vergleich mit PPI – über zwei Jahre signifikant. Nur vier Teilnehmer nahmen weiterhin PPI. Unerwartete implantat-/stimulationsbedingte Komplikationen oder postoperative Dysphagien traten nicht auf. Schließlich zeigte die Interimsanalyse einer internationalen Multicenter-Studie ebenfalls, dass sich sechs Monate nach der Implantation von EndoStim der Score der GERD-bezogenen Lebensqualität bei den 17 Teilnehmern signifikant gebessert hatte5. 88 % der Patienten brauchten keine PPI mehr. Auch hier bot das Verfahren hohe Sicherheit und es gab keine stimulationsbedingten gastrointestinalen Nebenwirkungen.

    Weltweit erfolgte die Versorgung mit EndoStim bis heute bei mehr als 160 Patienten, in Deutschland wurde es inzwischen bei rund 60 Patienten implantiert.

  2. Aktuell laufende Studien zu diesem Thema

    z. Zt. keine

  3. Literatur zu diesem Thema

    1. Leonardo Rodríguez et al., Surg Endosc 2013; 27: 1083-1092

    2. Leonardo Rodrígez et al., Endoscopy 2013; 45: 595-604

    3. Peter D. Siersema et al., UEGW 2013 (Abstract)

    4. Rodriguez L et al., Am J Gastroenterol 2013; 108: S.27 Abstract 81;

    5. Siersema P et al., Am J Gastroenterol 2013; 108: S. 28 Abstract 82

  4. Reviews

    Vaezi MF, Shaheen NJ, Muthusamy VR. State of Evidence in Minimally Invasive Management of Gastroesophageal Reflux: Findings of a Scoping Review. Gastroenterology. 2020 Oct;159(4):1504-1525. doi: 10.1053/j.gastro.2020.05.097.Epub 2020 Jul 1. Review.

    Heimbucher J. [Innovative Techniques in Reflux Surgery - State of the Art]. Zentralbl Chir. 2019 Apr;144(2):171-178. 

    Labenz J, Chandrasoma PT, Knapp LJ, DeMeester TR. Proposed approach to the challenging management of progressive gastroesophageal reflux disease. World J Gastrointest Endosc. 2018 Sep 16;10(9):175-183

    Tatum JM, Lipham JC. Extraluminal Approaches to Gastroesophageal Reflux Disease. Thorac Surg Clin. 2018 Nov;28(4):521-526. doi: 10.1016/j.thorsurg.2018.07.003. Review

    Stephan D, Attwood S, Labenz J, Willeke F. [EndoStim® treatment-a new minimally invasive technology in antireflux surgery]. Chirurg. 2018 Oct;89(10):785-792

    Rebecchi F, Allaix ME, Cinti L, Nestorović M, Morino M. Comparison of the outcome of laparoscopic procedures for GERD. Updates Surg. 2018 Sep;70(3):315-321.

    Labenz J, Koop H. [Gastro-Oesophageal Reflux Disease - How to Manage if PPI are not Sufficiently Effective, not Tolerated, or not Wished?] Laryngorhinootologie. 2018 Mar;97(3):166-175. 

  5. Guidelines

  6. Literatursuche

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