Lateraler alloplastischer Tibialis-anterior-Bypass links nach Stockmann bei AVK Stadium IV

  1. Lateraler Zugang zur Arteria tibialis anterior links

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    Lateraler Zugang zur Arteria tibialis anterior links
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    Die Hautinzision erfolgt bei leichter Innenrotation des Beines ca. zwei Querfinger lateral der Tibiavorderkante. Blutstillung. Inzision der Anteriorfaszie zunächst mittels Skalpell, dann mit halbgeöffneter Präparierschere. Musculus tibialis anterior und Musculus extensor digitorum longus werden stumpf auseinandergedrängt.

    Tipps:

    1. Die Länge der Hautinzision muss der Tiefe des OP-Gebiets angepasst sein. Da der krurale Haut-Weichteil-Mantel sehr vulnerabel ist, sollte keinesfalls unter Hautspannung operiert werden, was auch bei der instrumentellen Spreizung der Wunde beachtet werden muss.

    2. Um Verletzungen des Nervus peroneus zu vermeiden, sollte die Hautinzision allerdings nicht zu nahe an das Fibulaköpfchen geführt werden.

    3. Die Freilegung der Unterschenkelarterien muss möglichst atraumatisch erfolgen. Empfohlen wird die Verwendung einer Lupenbrille.

    4. Aufgrund des arteriosklerotischen Umbaus der Gefäßwand liegt nicht selten eine lokale, entzündliche Begleitreaktion vor, die besonders bei Diabetikern ausgeprägt sein kann (beachte das Weichteilödem im Film-Clip!).  Die Präparation derartiger Gefäßabschnitte kann durch das Auftreten diffuser Blutungen schnell unübersichtlich werden.

  2. Präparation und Ausklemmen Arteria tibialis anterior

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    Präparation und Ausklemmen Arteria tibialis anterior
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    Perforansvenen und arterielle Muskeläste weisen den Weg zu den Vasa tibialia anteriora, die ventral der Membrana interossea liegen. Die Präparation der Arteria tibialis anterior erfolgt stumpf instrumentell. Anzügeln der Arterie mittels Vessel loops. Kreuzende Venen werden zwischen Durchstechungsligaturen durchtrennt. Ebenfalls stumpfe Präparation der arteriellen Seitenäste. Ausklemmen der Arteria tibialis anterior zentral und peripher. Die Seitenäste werden mit Micro-Bulldog-Klemmen versorgt.

    Tipps:

    1. Die Arteria tibialis anterior ist oft als kalkharter Strang in der Tiefe tastbar.

    2. Dorsolateral der Vasa tibialia anteriora befindet sich der Nervus  peroneus, der bei der Präparation verletzungsgefährdet ist. Cave Koagulation!

    3. Die kreuzenden Venen, die bei schwerer Arteriosklerose und insbesondere bei Diabetikern gestaut sind,  müssen vorsichtig präpariert werden. Venöse Blutungen können die Sicht im Situs empfindlich behindern und den Fortgang des Eingriffs erschweren. Der Blutverlust durch venöse Blutungen, insbesondere nach Freigabe eines gut funktionierenden Bypasses in Kombination mit einer Gerinnungshemmung, kann erheblich sein. Prinzipiell Stechungsligaturen, die nicht abrutschen können!

    4. Die Kruralarterien sind sehr vulnerabel und erleiden rasch Dissektionen und Klemmschäden. Zum Ausklemmen sollten daher weiche, feine Bulldog-Klemmen verwendet werden.

    5. Ist die Arteria tibialis anterior aufgrund ihrer sklerotischen Veränderungen nicht klemmbar, kann eine intraluminale Ballonokklusion durchgeführt werden. Hierzu eignen sich auch Mini-Spülkatheter (5F/6F), die das Lumen verschließen und über die intraoperativ mit Heparin-Kochsalz-Lösung gespült werden kann.

Inzision der Arteria tibialis anterior

Stichinzision der Arteria tibialis anterior und Verlängerung der Inzision mittels Pott'scher Schere

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