Komplikationen - Narkoseuntersuchung, PAP-Abstrich, LEEP-Konisation, Zystoskopie, Hysteroskopie, fraktionierte Abrasio, Rektoskopie

  1. Intraoperative Komplikationen

    • Blutungen: Besonders bei Konisation oder Abrasio kann es zu stärkeren Blutungen kommen, die eine zusätzliche Koagulation oder Naht erforderlich machen.
    • Verletzung benachbarter Organe: Insbesondere die Harnblase, Harnleiter oder das Rektum können durch Instrumente oder Koagulation versehentlich verletzt werden.
    • Thermische Gewebeschädigung: Durch die Anwendung der LEEP-Schlinge oder der Thermokoagulation kann es zu thermischen Schäden im umliegenden Gewebe kommen.
    • Perforation der Uteruswand: Besonders bei der Hysteroskopie oder fraktionierten Abrasio kann es zu einer ungewollten Perforation kommen, die eine weiterführende chirurgische Versorgung erfordert.
  2. Frühpostoperative Komplikationen

    • Nachblutungen: Trotz intraoperativer Blutstillung kann es in den ersten postoperativen Stunden zu Nachblutungen kommen.
    • Infektionen: Erhöhtes Risiko für Endometritis, Zystitis oder Wundinfektionen im vaginalen Bereich.
    • Harnverhalt: Durch eine Schwellung oder Krampf der Blase kann es zu Schwierigkeiten bei der Miktion kommen.
    • Thrombosen und Embolien: Durch die Immobilisierung während und nach der Operation besteht ein erhöhtes Risiko für venöse Thrombosen und Lungenembolien.
  3. Langzeitfolgen

    Da die Operation in diesem Fall aufgrund einer Karzinomerkrankung durchgeführt wurde, stehen die histologische Sicherung des Tumorausmaßes sowie die Planung einer weiterführenden Therapie im Vordergrund. In vielen Fällen wird eine weitere Operation oder eine adjuvante Therapie folgen, weshalb einige der möglichen Langzeitfolgen hier nicht primär relevant sind. Prinzipiell können jedoch folgende Komplikationen auftreten:

    • Zervikale Insuffizienz: Prinzipiell kann eine Konisation eine Zervixinsuffizienz verursachen, was das Risiko für Frühgeburten erhöht. 
    • Narbenbildung und Zervikalstenose: Durch die Heilung des Gebärmutterhalses kann es zu einer narbigen Engstellung kommen, die zu erschwerter Menstruation oder Infertilität führen kann.
    • Persistierende Dysplasie oder Rezidive: Falls nicht das gesamte dysplastische Gewebe entfernt wurde, kann es zu erneuten Zellveränderungen und einem erhöhten Malignitätsrisiko kommen. 
    • Dyspareunie und Vaginaltrockenheit: Insbesondere nach thermischen Eingriffen oder ausgedehnten Abtragungen kann es langfristig zu Beschwerden beim Geschlechtsverkehr kommen.
    • Harnwegsprobleme: Seltene Spätfolgen beinhalten chronische Reizsymptome oder rezidivierende Harnwegsinfektionen nach einer Zystoskopie oder Blasenverletzung.