Beugesehnennaht nach Kirchmayr-Kessler

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  1. Planung/Inzision

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    Bemerkung: Es handelt sich um eine Computerstimme, die nicht jeden Fachbegriff korrekt aussprechen kann.

    Anatomische Orientierung durch Tasten und Anzeichnen anatomischer Landmarken:

    Brunner’sche Inzision im Bereich von Grund- und Mittelglied, die Narbe wird dabei mit integriert. In die Planung geht noch ein Zugang über der distalen Hohlhandbeugefurche ein, der aber im weiteren Verlauf nicht genutzt werden muss.

    Scharfe Durchtrennung der Haut.

    Leitstrukturen

    • Narbe
    • Grundgliedbeugefurche
    • Mittelgelenkbeugefurche
    • Distale Hohlhandbeugefurche
  2. Darstellen der beugeseitigen Strukturen

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    Die Haut und das Subktangewebe werden lappenförmig von den beugeseitigen Strukturen gelöst. Identifizierung des Gefäß/Nervenbündels und der Beugesehnenscheide.

  3. Identifizierung des Ausmaßes der Verletzung

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    Sukzessive Inspektion beider Gefäß/Nervenbündel, der Beugesehnenscheide, sowie ihres Inhaltes (FDS, FDP). Im vorliegenden Fall ist die ulnare Fingerarterie durchtrennt. Da die Verletzung 9 Tage alt ist und zu keiner Durchblutungsstörung des Fingers geführt hat, wird auf eine Rekonstruktion verzichtet. Der ulnare Nerv und das radiale Gefäß/Nervenbündel sind intakt. Die Beugesehnenscheide ist zwischen dem A2 und A3-Ringband eröffnet, die tiefe Beugesehne (FDP) sowie der radiale Zügel der oberflächlichen Sehne (FDS) durchtrennt.

  4. Vorbereitung der Sehnenstümpfe

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    Die Enden der Sehnen werden angefrischt, Granulationsgewebe entfernt.

    Cave

    Die beugeseitig eintretenden Gefäße (Vinculum longum et breve) sollten für eine ungestörte Sehnenheilung intakt bleiben.

  5. Beugesehnennaht in vitro

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    Üben!

  6. Beugesehnennaht in vivo

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    Die Naht wird als Zweistrangnaht nach Kirchmayr-Kessler mit einem Faden (PDS 3-0) durchgeführt. Zunächst wird etwa 1 cm proximal des Sehnenstumpfes von radial nach ulnar eine querverlaufende Naht angelegt. Die Nadel wird aus dem Sehnengewebe herausgeführt und etwa 2 mm weiter weg von der Ausstichstelle wieder eingestochen. Damit umfasst der Faden die Sehnenfasern so, dass es beim Anziehen der Naht zu einem Schließen der Schlinge kommt (blockierende Naht). Der Faden sollte bei der Schlingenbildung entsprechend hinter ("dorsal") der Quernaht gestochen werden. Der Durchmesser der Schlinge sollte größer als 2 mm sein, weil die Schlinge sonst ausreißen kann.

    Der Faden wird nun längs durch das Sehnenende geführt und wiederum in gleicher Richtung in das andere Sehnenende eingeführt. Auch hier wird der Faden etwa 1 cm vom Sehnenstumpf entfernt aus der Sehne und unter Schlingenbildung quer auf die andere Seite geführt. Damit ist der erste Strang der Zweistrangnaht gelegt, der zweite Strang erfolgt in gleicher Weise an der gegenüberliegenden Seite. Beim Anziehen des Fadens lassen sich die beiden Sehnenende auf Stoß zusammenbringen. 

    Wichtig für die Haltbarkeit der Naht ist auch die Knotentechnik selbst. Empfohlen wird ein chirurgischer Knoten, der mindestens 4-mal geknüpft wird.

    Umlaufende Feinadaptationsnaht mit PDS 5-0. Das Hauptziel dieser umlaufenden Naht ist die Glättung der Oberfläche. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte die Naht so angelegt werden, dass die oberflächlichen Sehnenanteile invertiert werden.

    Um ein besseres Sehnengleiten zu ermöglichen, wird zum Schluss der Knoten der Kernnaht mit einer PDS 5-0-Naht versenkt (Modifikation nach Zechner).

    Überprüfen der Gleitfähigkeit der Sehne, ggf. Einkerben der Ringbänder, um eine volle Streckung zu gewährleisten (Cave: Bowstring = Abheben der Beugesehne vergleichbar eine Bogensehne im Bogensport).

  7. Spülung und Wundverschluss

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    Sorgfältige Spülung des Op-Situs z.B. mit physiologischer Kochsalzlösung und abschließende Inspektion. Evertierende Hautnaht (Einzelknopf/Fortlaufend/Intrakutan, ggf. Omni- oder Steristrips). Steriler elastokompressiver Verband.  Fingerhandgelenkschiene in Beugung des Handgelenkes und der Fingergelenke, um eine aktive Beugung sicher zu verhindern.