Perioperatives Management - Cholezystektomie, offen

  1. Indikation

    Hinweis: Die laparakopische Cholecystektomie gilt als golden standard! Es muß also immer spezielle Gründe für ein offenes Vorgehen geben.

    Allgemeine Indikationen

    • Symptomatische Cholezstolithiasis
    • Choledocholithiasis mit oder ohne biliärer Pankreatitis
    • Cholezystitis
    • Gallenblasenempyem und Gangrän
    • Cystikusverschluß
    • Benigne und maligne Gallenblasentumoren
    • Mirizzi-Syndrom
    • Salmonellendauerausscheider

    Spezielle Indikationen

    • ausgedehnte Voroperationen im Oberbauch
    • unklare anatomische Verhältnisse
    • Abszesse und größere Empyeme
    • Patienten, die aufgrund ihres Zustandes ein Kapnoperitoneum nicht tolerieren
    • Choledocholithiasis, die endoskopisch nicht therapierbar ist
    • Gesichertes Malignom
  2. Kontraindikation

    Gravierende Komorbidität ist bei vitaler Indikation kein Grund nicht zu operieren.

  3. Präoperative Diagnostik

    • Anamnese: Kolikartige Schmerzen(> 15 Minuten) im rechten Oberbauch/Epigastrium, Ikterus und Fieber gehören zu den Leitsymptomen von Gallenblasen- und Gallengangserkrankungen.
    • Klinische Untersuchung: Typische Symptome einer akuten Cholezystitis sind rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Murphy-zeichen (umschriebener Schmerz über der Gallenblase bei direktem Druck), erhöhte Entzündungswerte und Fieber.
    • Labor: kl. Blutbild, CRP, Transaminasen, Bilirubin, Amylase, Lipase, bei Malignitätsverdacht evt. TU-Marker CA 19-9, vor OP ggf. Gerinnung, Elektrolyte, Kreatinin.
    • Abdominale Ultraschalluntersuchung: Nachweis von Steinen, Wandverdickung oder Dreischichtung der Gallenblasenwand sowie sonographisch-palpatorisches Murphyzeichen bei akuter Cholezystitis.
    • Bei Fehlen von Hinweisen für eine Choledocholithiasis (Klinik, Labor und Ultraschall) kann auf eine weitere Bildgebung verzichtet werden.
    • Eine ERCP (endoskopische retrograde Cholangiographie) sollte nur in therapeutischer Intention durchgeführt werden. Im Zweifelsfall Vorschaltung einer Endosonographie oder MRCP.
    • Die Endosonographie weist die höchste Sensitivität für die Detektion von Steinen im DHC auf.
    • CT, MRCP/MRT bei unklaren Ultraschallbefunden oder Tumorverdacht.
    • Choledochoskopie nur bei spezieller Fragestellung, Malignomverdacht oder unklaren Befunden insbesondere zur Abklärung von Gallengangspathologien.
    • Gastroskopie, wenn Klinik nicht eindeutig und die Beschwerden auch vom Magen kommen könnten.
  4. Spezielle Vorbereitung

    • Bei akuter Cholezystitis oder Choledocholithiasis: perioperative Antibiotikatherapie
    • Bei elektiver Cholezytektomie: Absetzen von Metformin, Umstellung von Marcumar auf niedermolekulares Heparin
    • Ansonsten optional perioperative Single-Shot Antibiotikaprophylaxe
  5. Aufklärung

    Allgemein: 

    Thrombose, Embolie, Pneumonie, Keloidbildung, Narbenhernien, Verletzung von Hautnerven, Unverträglichkeit von Medikamenten, Wundinfekt, Nachblutung, Hämatombildung, Serom

    Speziell: 

    Verletzung von Bauchorganen wie Dick- und Dünndarm, Magen, Leber
    Verletzung oder Durchtrennung der abführenden Gallenwege mit ihren teils erheblichen Konsequenzen
    Mögliche lebenslange Änderung von Ernährungs- und Stuhlgewohnheiten
    Gallefisteln
    Pankreatitis

    Anmerkung: 

    Verletzungen der Gallenwege sind Komplikationen mit erheblicher Morbidität und Mortalität.

Anästhesie

Intubationsnarkose ... - Operationen aus der Allgemein-, Viszeral- und Transplationschirurgie, Gefä

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