Komplikationen - Aneurysma der A. poplitea: Resektion und Revaskularisation durch V. saphena magna-Interponat (posteriorer Zugang)

  1. Intraoperative Komplikationen

    Venöse Blutung

    Da sowohl die Vena poplitea  parallel zur Arteria poplitea verläuft als auch zusätzlich die epifaszialen Venen und deren Seitenäste die Arteria poplitea  nicht selten ummanteln, kann es zu Verletzungen der Venen mit unangenehmen Blutungen kommen.

    • intensive venöse Blutung → Kompression und gezielte Naht

    Zur Prophylaxe ist die saubere Präparation der Arteria poplitea mit Durchtrennung der  querverlaufenden Venen und schonende Mobilisation der  großen Hauptvenen zu empfehlen. Die Venen können ggf. auch mit Vessel Loops angeschlungen und zur Seite gehalten werden.

    Cave: Eine wesentliche Beeinträchtigung des venösen Rückflusses durch Ligatur mehrerer venöser Rückflüsse führt zu einem erhöhten Risiko für postoperative Verschlüsse der Poplitealarterien-Rekonstruktion.

    Nahtstenose

    • Dilatation, ggf. chirurgische Revision

    Periphere Embolisation

    • Embolektomie

    Nervenverletzung

    • besonders beim posterioren Zugang kann eine sorgfältige Präparation jegliche Nervenverletzung vermeiden
  2. Postoperative Komplikationen

    Nachblutung

    • Ursache: technische Fehler (Nahtinsuffizienz, Abrutschen von Ligaturen, unzureichende Hämostase, übersehene Ligatur von Seitenästen autologer Venen u. a.), Stichkanalblutungen
    • Diagnostik: klinischer Befund
    • Therapie: gefäßchirurgische Revision
    • Prophylaxe: sorgfältige, atraumatische, anatomisch korrekte Operationstechnik, subtile Hämostase

    Hämatome

    • Indikation zur Ausräumung großzügig stellen, da Hämatome einen guten Nährboden für sekundäre Infektionen darstellen und durch Kompression benachbarter Strukturen zum Kompartementsyndrom führen können.

    Frühverschluss (< 30 Tage postoperativ)

    • Ursache: technisch-iatrogen
    • Diagnostik: farbkodierte Duplexsonographie, CT-Angiographie
    • Therapie: gefäßchirurgische Revision

    Spätverschluss (> 30 Tage postoperativ)

    • Ursache: Anastomosenstenose, neointimale Hyperplasie
    • Diagnostik: farbkodierte Duplexsonographie, CT-Angiographie
    • Therapie: gefäßchirurgische Revision, endovaskuläre Verfahren, Hybridverfahren (Kombination offen + endovaskulär)

    Wundinfektionen

    • Ursache: lokal, systemisch, hämatogen, lymphogen
    • Diagnostik: Klinik, Labor
    • Therapie: Wundrevision mit Débridement, Lavage, ggf. Unterdrucktherapie („VAC“); Antibiose nach Antibiogramm
    • Prophylaxe: sorgfältige, atraumatische, anatomisch korrekte Operationstechnik, subtile Hämostase