Perioperatives Management - Intramedulläre K-Draht-Osteosynthese einer subkapitalen Metacarpale V-Fraktur

  1. Indikationen

    • Palmare Abkippung um mehr als 45°
    • Rotationsfehler
  2. Kontraindikationen

    • Lokale oder allgemeine Erkrankungen, die chirurgisch oder anästhesiologisch einer elektiven Operation entgegenstehen bzw. präoperativ verbesserungsfähig sind
  3. Präoperative Diagnostik

    • Klinische Untersuchung (Rotationsfehler!)
    • Röntgenuntersuchung der Hand ap und streng seitlich um das Ausmaß der Abkippung feststellen zu können
  4. Spezielle Vorbereitung

    • keine spezielle Vorbereitung des Patienten notwendig
    • grundsätzlich ambulanter Eingriff
    • Abklärung Kontraindikation für Blutleere (z.B. liegender Shunt bei Dialyse)
  5. Aufklärung

    Aufklärung über:

    • operative Methode
    • Metallallergie (Nickel)
    • allgemeine Operationsrisiken (Wundheilungsstörung, Funktionsdefizit Handgelenk/Hand, CRPS) 
    • spezielle Operationsrisiken:
    1. Verletzung R. dorsalis N. ulnaris mit neuropathischen Schmerzen - protrahierte Narbenschmerzen (klingen in der Regel nach 6 Monaten ab)
    2.  ungenügende Korrektur
    3. Verletzung des Knochens/Gelenkes durch perforierenden Draht, Sehnenverletzung
    4. Pseudoarthrose
  6. Anästhesie

    • intravenöse Regional-Anästhesie
    • Plexusanästhesie
    • Allgemeinanästhesie
  7. Lagerung

    • Rückenlagerung
    • Lagerung der Hand auf einem Handtisch
    • Empfohlen Anlage Oberarmblutleere
  8. OP-Setup

    • Der Operateur sollte auf der Seite sitzen, auf der die Führhand mit der Scherenspitze nach distal zeigt
    • Gegenüber sitzt gegebenfalls ein Assistent
    • Die instrumentierende Pflegekraft positioniert sich an der Kopfseite des Handtisches
  9. Spezielle Instrumentarien und Haltesysteme

    • Empfohlen wird die Anlage einer Oberarmblutleere
    • Bildwandler
    • Zur Anwendung kommt ein Hand-Instrumentarium
    • Spezielle Instrumentarien: Pfriem (Ahle) zur Eröffnung des Knochens, Biegezange, Metalcutter
  10. Postoperative Behandlung

    Postoperative Analgesie

    Medizinische Nachbehandlung

    • Regelmäßige Wundkontrolle, elastokompressiver Verband (Cave: Einschnürung!) für wenige Tage
    • Fadenzug nach 14 Tagen
    • Ruhigstellung in Unterarm-Fingerschiene für 4 Wochen
    • Metallentfernung unter LA nach Konsolidierung der Fraktur (etwa 8-12 Wochen)
    • Freigabe der Belastung nach Metallentfernung

    Thromboseprophylaxe

    • entfällt

    Mobilisation

    • sofort

    Krankengymnastik

    • Aktive Übungsbehandlung mit ggf. krankengymnastischer Unterstützung mit vollständiger Streckung und Faustschluss der Finger ab 1. postoperativen Tag (beugt Handödem und Fingersteife vor).
    • Spezifische handtherapeutische Maßnahmen nach Beendigung der Ruhigstellung und Bewegungseinschränkung.

    Kostaufbau

    • entfällt

    Stuhlregulierung

    • entfällt

    Arbeitsunfähigkeit

    • In der Regel 14-21 Tage je nach manueller Tätigkeit (maximal 6 Wochen).