Perioperatives Management - Cholezystektomie, laparoskopisch

  1. Indikationen

    • Symptomatische Cholezystolithiasis oder Gallenblasensludge mit charakteristischen biliären Schmerzen.
    • Asymptomatische Cholezystolithiasis bei Nachweis von Gallensteinen > 3 cm, Gallenblasenpolypen >  1 cm oder Porzellangallenblase (deutlich erhöhtes Gallenblasenkarzinomrisiko).
    • Gallenkoliken im 1. Trimenon einer Schwangerschaft sollten wegen erheblicher Rezidivgefahr im weiteren Verlauf der Schwangerschaft früh elektiv operiert werden.
    • Akute Cholezystitis; laut Leitlinien frühzeitige laparoskopische Operation innerhalb von 24 Stunden nach Aufnahme. Alternativ insbesondere bei schon länger bestehender Symptomatik (> 5 Tage), bestehender Antikoagulation, abklärungsbedürftiger Multimorbidität -> OP im symptomfreien Intervall 6 Wochen nach akuter Entzündung.
    • Nach erfolgreicher Gallengangssanierung bei zusätzlicher Cholezystolithiasis möglichst innerhalb von 72 Stunden.
    • Nach akuter biliärer Pankreatitis mit abklingender Cholestase/Pankreatitis ohne ERCP früh elektive OP, da sonst eine hohes Rezidivrisiko für eine Pankreatitis besteht.
  2. Kontraindikationen

    • Tumore der Gallenblase und –wege
    • erhebliche intraabdominelle Verwachsungen
    • biliodigestive Fisteln
    • Schwangerschaft im letzten Trimenon
    • Mirizzi-Syndrom (seltene Form des Verschluss-Ikterus) ab den höheren Stadien mit Fistelbildung

    Relative Kontraindikationen

    • Akute Pankreatitis
    • Portale Hypertension
  3. Präoperative Diagnostik

    • Anamnese: Kolikartige Schmerzen(> 15 Minuten) im rechten Oberbauch/Epigastrium, Ikterus und Fieber gehören zu den Leitsymptomen von Gallenblasen- und Gallengangserkrankungen.
    • Klinische Untersuchung: Typische Symptome einer akuten Cholezystitis sind rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Murphy-zeichen (umschriebener Schmerz über der Gallenblase bei direktem Druck), erhöhte Entzündungswerte und Fieber.
    • Labor: kl. Blutbild, CRP, Transaminasen, Bilirubin, Amylase, Lipase, bei Malignitätsverdacht evt. TU-Marker CA 19-9, vor OP ggf. Gerinnung, Elektrolyte, Kreatinin.
    • Abdominale Ultraschalluntersuchung: Nachweis von Steinen, Wandverdickung oder Dreischichtung der Gallenblasenwand sowie sonographisch-palpatorisches Murphyzeichen bei akuter Cholezystitis.
    • Bei Fehlen von Hinweisen für eine Choledocholithiasis (Klinik, Labor und Ultraschall) kann auf eine weitere Bildgebung verzichtet werden.
    • Eine ERCP (endoskopische retrograde Cholangiographie) sollte nur in therapeutischer Intention durchgeführt werden. Im Zweifelsfall Vorschaltung einer Endosonographie oder MRCP.
    • Die Endosonographie weist die höchste Sensitivität für die Detektion von Steinen im DHC auf.
    • CT, MRCP/MRT bei unklaren Ultraschallbefunden oder Tumorverdacht.
    • Choledochoskopie nur bei spezieller Fragestellung, Malignomverdacht oder unklaren Befunden insbesondere zur Abklärung von Gallengangspathologien.
    • Gastroskopie, wenn Klinik nicht eindeutig und die Beschwerden auch vom Magen kommen könnten.
  4. Spezielle Vorbereitung

    • Bei akuter Cholezystitis oder Choledocholithiasis: Perioperative Antibiotikatherapie
    • Ansonsten optional perioperative Single-Shot Antibiotikaprophylaxe
Aufklärung

Konversion zur offenen CholezystektomieGallengangsverletzungGallenblasenperforationIntraabdominelle

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