(Fotos mit freundl. Genehmigung Applied Medical GmbH)
Basis-Instrumentarien für die Laparoskopie
- 11er Skalpell
- Präparierschere
- Langenbeck-Haken
- Saug-Spül-System
- Nadelhalter
- Fadenschere
- Pinzette
- Gassystem für Pneumoperitoneum
- Kamerasystem (30-Grad-Optik)
- Kompressen, Bauchtücher
- Tupfer
- Nahtmaterial für Peritoneum, Bauchwandfaszie, Subkutis und Haut
Trokare (im Filmbeispiel)
- T1 = Optiktrokar (10 mm)
- T2 = Arbeitstrokar (12 mm)
- T3 = Arbeitstrokar (5 mm)
Zusätzliches Instrumentarium für die laparoskopische, handassistierte Dickdarmresektion
- Handport
- Dissektionsinstrument zur Versiegelung von Gefäßen mit integrierter Schneidefunktion, hier Ultracision Harmonic Scalpel®
- Lineares Klammernahtgerät
- Transluminales, zirkuläres Klammernahtgerät
- Easy-Flow-Drainage, Annaht und Ablaufbeutel
Bei laparoskopischen Koloneingriffen lassen sich grundsätzlich verschiedene Techniken unterscheiden:
- Vollständig laparoskopische Eingriffe
- Laparoskopisch-assistierte Eingriffe; Sonderform: handassistiertes laparoskopisches Vorgehen wie im Filmbeispiel
- Laparoskopisch-konventionell kombinierte Eingriffe
- Laparoskopisch-endoskopisch kombinierte Resektionen (LAER)
Weitere Informationen finden Sie hier: Laparoskopische Koloneingriffe und ihre technischen Varianten.
Handport-System
Im Filmbeispiel wird das GelPort® Laparoscopic System von der Applied Medical GmbH, Düsseldorf verwendet.
Zu dem GelPort® laparoskopischen System gehört ein Alexis®-Wundretraktor, der aus zwei flexiblen Ringen besteht, die mit einer reißfesten Folie verbunden sind. Der flexiblere blaue Ring wird abdominell eingeführt und ermöglicht eine nicht adhäsive Anlagerung an das Peritoneum parietale. Der weiße Ring liegt der Bauchdecke von außen an und wird mit einem deckelartigen Gelportaufsatz versehen. Der Aufsatz wird mit einem Verschluss-System sicher mit dem Ring verbunden und besitzt in der Mitte eine kleine, äußerst dehnbare Öffnung, über die der Operateur seine Hand einführen kann. Im Bedarfsfall ist auch das Einführen eines Trokars über den Portaufsatz möglich.
Das Pneumoperitoneum bleibt trotz eingeführter Hand und auch bei Hand- bzw. Instrumentenwechsel erhalten.
Eine Minilaparotomie von 7 – 8 cm ist nötig, um das System in die Bauchwand zu integrieren. Es bedarf keiner weiteren Sicherung durch Annähte.
Die Verwendung eines Handports bietet folgende Vorteile:
- Der Operateur behält trotz laparoskopischer Technik seinen Tastsinn und kann diesen zur manuellen Exploration, stumpfen Dissektion, und Identifizierung wichtiger anatomischer Strukturen einsetzen.
- Verbesserung der Hand-Auge-Koordination mit geringerem Gewebetrauma bei Manipulationen an Organen im Vergleich zur rein laparoskopischen Technik.
- Intra- und postoperative Komplikationen können bei entsprechender Indikation handassistiert ohne Konversion zur Laparotomie beherrscht werden. Beispiel: direkte Blutungskontrolle.
- Intrabadominelle Anastomosen gehen „leichter von der Hand“.
- Zeitersparnis und Senkung der Konversionsrate gerade bei komplexen Eingriffen wie Splenektomien, Magenresektionen, Nephrektomien und laparoskopischen kolorektalen Eingriffe, aber auch bei zunächst unklaren anatomischen Verhältnissen z. B. nach Voroperationen.
- Reduktion der Trokarzahl und des Instrumentenwechsels.
- Die Handport-Öffnung kann für die Bergung des Resektats verwendet werden.
- Der Handport ist einfach anzuwenden und ohne zusätzliches Instrumentarium rasch in die Bauchdecke integriert.