Komplikationen - Perkutane transluminale Angioplastie und Stenting der A. carotis interna rechts bei Rezidivstenose

  1. Intraoperative Komplikationen

    Zugangsprobleme

    • Leiste nicht punktierbar -> zur Gegenseite wechseln; falls auch hier Probleme -> kontralateralen Arm benutzen

    Stent-Fehlplatzierung

    • Überstenten oder Konversion zur offenen OP je nach spezieller Situation

    Carotis-Dissektion

    • Verlängerung der Stentung

    Carotis-Verschluss

    • notfallmäßige Konversion zur offenen OP

    Gefäßspasmen

    • Auslösung durch intraoperative Manipulationen oder Bewegungen von Führungsdrähten
    • meist vorrübergehend, können aber auch zum intermittierenden Verschluss des Gefäßes mit sekundärer Stase und Thrombenbildung führen
  2. Postoperative Komplikationen

    Hämatom, Nachblutung Punktionsstelle

    • ausreichende externe bzw. manuelle Kompression, Druckverband, Bettruhe
    • liegt bereits größeres Hämatom vor → Kompression nicht ausreichend
    • ggf. operative Revision mit Hämatomausräumung, Gefäßnaht

    Zeiten für die manuelle Kompression und Dauer der Bettruhe nach Intervention

    Instrument

    Kompressionszeit [min]

    Bettruhe [h]

    4-F-Katheter

    5

    2-4

    4-F-Schleuse, 5-F-Katheter

    10-15

    6-8

    5-F-Schleuse

    15-20

    6-8

    6-F-Schleuse

    > 20

    > 8

    Quelle: Wielpütz MO, Radeleff BA (2013) Punktions- und Hämostasetechnik. In: Radeleff BA (Hrsg) Angiofibel, 1. Aufl. Springer, Heidelberg, S 9–22

    Aneurysma spurium

    • ohne Hautläsion, wenig Schmerzen, keine Nervenläsion → ultraschallgesteuerte Kompression, Druckverband, Thrombininjektion
    • deutliche Schmerzen, Haut-Blasen/Nekrosen, Nervenkompression → Hämatomentlastung, Rekonstruktion des Gefäßes (meist Naht)

    AV-Fistel

    • kleines Shunt-Volumen → konservativ
    • großes Shunt-Volumen, klinische Symptome → offener Verschluss der Fistel, bei schwer kranken Patienten auch Stentgraft

    Stent-Thrombose

    • extrem selten seit Einführung der Thrombozytenaggregation und adäquater antithrombotischer Gerinnungshemmung

    Apolektischer Insult

    • Abklärung durch Farbdoppler der Carotiden, NMR des Hirnparenchyms
    • bei Carotis-Verschluss und erhaltenem Bewusstsein notfallmäßige offene OP; bei Somnolenz oder Hirnblutung konservativ (RR-Einstellung, Ca-Antagonisten, Heparin-Pause, Aggregationshemmer absetzen); Neurologen hinzuziehen