Blutung
Kommt es zu einer massiven intraoperativen Blutung (z.B. aus der Kocher’schen Vene oder der A. thyroidea inferior), so wird zunächst tamponiert und unter kontinuierlichen Saugung versucht das Gefäß zu identifizieren, um es anzuklemmen und zu ligieren.
Bemerkung: Bei jedem Schilddrüseneingriff empfiehlt sich vor dem Wundverschluss eine Kontrolle auf Bluttrockenheit unter PEEP-Beatmung des Patienten.
Feststellung des Signalverlustes bei IONM (intraoperativem Neuromonitoring)
Wenn es sich um die erste Seite einer geplant beidseitigen Resektion handelt, sollte von der Resektion der kontralateralen Seite Abstand genommen werden, um das Risiko einer beidseitigen Rekurrensparese zu vermeiden.
Minderperfusion oder akzidentielle Entfernung einer Nebenschilddrüse (NSD)
Üblicherweise erfolgt deren Autotransplantation nach histologischer Organbestätigung in 1 mm ³ großen Würfeln in eine Tasche des ipsilateralen M. sternocleidomastoideus (Dokumentation nicht vergessen!).
Prophylaxe:
Zusätzlich zum Goldstandard der visuellen Identifikation wird zumindest bei komplexen Fällen ein zusätzliches Auffindungsverfahren mit spontaner oder induzierter Fluoreszenz empfohlen (Autofluoreszenz, ICG-Fluoreszenz, PT-EYE).
Eine Aussage über die Vaskularisation bzw. Devaskularisation der Nebenschilddrüse erreicht man nur mit der ICG-Fluoreszenzangiografie.
Trachealverletzung
Möglichst sofortige Übernähung, Nahtabdeckung mit zusätzlichem Material (Perikard, Pleura, M. sternocleidomastoideus, vliesgebundener Gewebekleber), ggf. Stent, peri- und postop. Antibiotikatherapie
Ösophagusverletzung
bei ausgedehnten Tumor- oder Strumaoperationen, direkte Naht, Antibiose, Drainage
Pleuraverletzungen/Spannungspneumothorax (bei tiefer zervikaler Resektion)
Naht ggf. Thoraxdrainage