Nachblutung, Hämatom
- Ursachen: technische Fehler wie z. B. Nahtinsuffizienz, Abrutschen von Ligaturen, unzureichende Hämostase; auch Stichkanalblutungen, iatrogene Gefäßläsionen, OP unter Thrombozytenaggregationshemmung
- notfallmäßige Versorgung aktiver und hämodynamisch relevanter Blutungen
- großzügige Indikation zur Hämatomausräumung da Nährboden für Infektion und u.U. auch Kompression anderer Strukturen (Kompartmentsyndrom)
- Prophylaxe: sorgfältige Präparation, subtile Hämostase
Reverschlüsse
- Ursache: verbliebene Stenosierung, intraoperative Gefäßläsion
- Klinik: persitierende Ischämie, erneute Verschlechterung der Perfusion
- Diagnostik: angiographische Abklärung
- Therapie: operative Revision
- Prophylaxe: intraoperative Kontrollangiographie obligat zur Detektion von verbliebener Stenosierung o. Gefäßläsion beim TEA-Manöver
Bei persistierender oder erneut aufgetretener Extremitätenischämie kann sich bei zunächst noch erhaltener Restperfusion der Extremitätenbefund schnell verschlechtern und bei zunehmender Gefäßthrombosierung (Appositionsthromben) mit steigender vitaler Bedrohung der Extremität rasch fortschreiten!
Wundinfektion
- Diagnose: Lokalbefund, Labor, Fieber
- Therapie: wenn unvermeidbar Eröffnung der Wunde, Abstrich, Debridement, ggf. Vakuumversiegelung („VAC“-Therapie), resistogrammgerechte Antibiose
- Prophylaxe: sorgfältige, atraumatische, anatomisch korrekte Operationstechnik, subtile Hämostase, Vermeidung von Lymphgefäßläsionen
Kompartmentsyndrom
- Ursache: Reperfusion nach kompletter oder inkompletter Ischämie führt zu einer Schädigung der kapillären Membran mit erhöhter Permeabilität und Ödembildung in den Weichteilen, dadurch Druckerhöhung in den Muskellogen mit Gewebsuntergang
- Klinik: s. Red Flags
- Diagnostik: Klinik, s. Red Flags; Objektivierung durch intrakompartmentelle Druckmessung (Grenzbereich zwischen 30 und 50 mm Hg über 6 Stunden ist pathologisch wie auch Druckwerte über 50 mm Hg)
- Therapie: umgehende Dermatofasziotomie mit vollständiger Längsspaltung aller Muskellogen; später Dermatotraktion über Kunsthaut oder Vakuumversiegelung, Spalthaut
Lymphfistel, Lymphozele
- Risiko: Zugangsweg über der Regio inguinalis prädestiniert für die Läsion von Lymphgefäßen
- Diagnose: klinischer Lokalbefund
- Therapie: Lymphozelen unter Beachtung der Infektionsgefahr konservativ; Lymphfisteln sollten prolongiert ohne Sog drainiert bleiben, alternativ nach Ausschluss einer Infektion Injektion von Fibrinkleber oder auch Revision mit Umstechungsligatur (Methylenblau, Lupenbrille), sehr selten plastische Deckung
- Prophylaxe: Schonung der Lymphgefäße beim Zugang, lymphatisches Gewebe nach ventral-medial transponieren
persistierendes Lymphödem
- manuellen Lymphdrainage und bei suffizienter arterieller Perfusion (!) konsequente Kompressionsbehandlung