Karpaltunnelsyndrom – offene Karpaldachspaltung - Handchirurgie
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Planung/Hautinzision
Anatomische Orientierung durch Tasten und Anzeichnen anatomischer Landmarks:
- Planung Miniinzision mit Schnittführung in der Verlängerungslinie Mitte 3./4. Fingerstrahl auf ulnaren Ansatz der Palmaris longus-Sehne an der Aponeurose (Leitstruktur)
- Schnitt mediane Hohlhand etwa 2-3 cm lang (Miniinzision) beginnend ca. 1,0 bis 1,5 cm distal der Rascetta
- scharfe Durchtrennung der Subkutis unter bipolarer Koagulation einzelner Venen
- Darstellung Palmaraponeurose
Tipps zur Orientierung
- Orientierung Karpalkanal anhand tastbarem Os pisiforme und Tuberculum scaphoidei
- Retinakulum flexorum beginnt in Höhe der Rascetta
- Orientierung Verlauf Nervus medianus zwischen Flexor carpi radialis Sehnen und Palmaris longus-Sehne
Durchtrennung Palmaraponeurose
Durchtrennung Retinakulum flexorum
Durchtrennung Retinakulum flexorum mit Ligamentum carpi palmare
- scharfes Durchtrennen des distalen Anteils des Retinakulum flexorum unter Sicht
- Darstellung N. medianus
Nun Umsetzen des Operateurs an das Kopfende des Handtisches zur besseren Einsicht in den proximalen Karpalkanal
- stumpfes Lösen des N. medianus vom Karpaldach unter vorsichtigem Spreizen mit der Schere über dem Nerv
- Komplettierung der Spaltung des Retinakulum flexorum nach proximal mit der Schere
- Spaltung des Ligamentum carpi palmare mit der Schere am ulnaren Rand der Palmaris longus Sehne (Leitstruktur)
Tipps
- Abfahren des Karpaldachs mit der Schere zur Überprüfung der kompletten Spaltung
- distal ggf. Darstellung des Arcus palmaris superficialis (arterieller oberflächlicher Hohlhandbogen)
Darstellung und Inspektion Nervus medianus und Beugesehnen
Darstellung des Nervus medianus, ggf. Ramus thenaris sowie der Beugesehnen
- Darstellung und Inspektion des N. medianus sowie fakultativ des Ramus thenaris
- makroskopische Beschreibung des N. medianus bzgl. Einengungszeichen (Abflachung, Färbung, prästenotische Auftreibung)
- Darstellung und Inspektion der Beugesehnen, fakultativ Tenosynovektomie bei ausgeprägter chronischer Tenosynoviailitis
Tipp
- bei ausgeprägter Tenosynovialitis ist eine Erweiterungsinzision nach proximal unter ulnarer Umschneidung der Rascetta möglich, um eine komplette Tenosynovektomie durchzuführen
Digitaler Test Medianuskanal
Spülung und Hautnaht
Spülung, ggf. Drainageneinlage und Hautnaht
- sorgfältige Spülung des Op-Situs mit z.B. physiologischer Ringerlösung mit abschließender Inspektion
- ggf.Einbringen einer Mini-Redon- oder einer 8er-Redon-Drainage
- evertierende Hautnaht (Einzelknopf/Fortlaufend/Intrakutan, ggf. Omni- oder Steristrips)
- steriler elastokompressiver Verband
- ggf. Anlage einer dorsalen Handgelenksschiene
Aktualisierung vom: 15.09.2023
Publikation vom: 25.04.2009